Lauenburg (tja). Mit großen Lüftern des Technischen Hilfswerks (THW) werden die Pumpen im Schöpfwerk an der Palmschleuse gekühlt. Die Pumpen arbeiten mit Hochdruck gegen die Wassermassen der Elbe an. Einen Kubikmeter Wasser pro Sekunde können sie befördern.

"Wir pumpen das Wasser aber nur im Kreis, mehr ist einfach nicht machbar", sagt Wolfgang Genczik, Vorsteher des Wasser- und Bodenverbandes.

Um vor allem das Qualmwasser, das unter dem Deich durchdrückt, wegzubekommen, hat der Verband zusätzliche Pumpen geordert. Unter anderem aus der Region Dithmarschen und von der Spezialtiefbaufirma Möbius aus Geesthacht. Dadurch gelingt es bisher erfolgreich, das Industriegebiet an den Söllerwiesen vor der Überschwemmung zu schützen. Dort haben mehr als 1000 Menschen ihre Arbeitsplätze. "Es gibt zwar einige niedrige Bereiche, in denen sich Wasser sammelt, aber die Firmen sind nicht betroffen", sagt Genczik.

Nach dem "Jahrhunderthochwasser 2002", das in Lauenburg nur 8,70 Meter hoch war, wurde der Elbdeich erneuert, der Bahndamm ertüchtigt und für die Palmschleuse eine mobile Flutschutzwand angeschafft. Maßnahmen, die sich jetzt auszahlen. "Die Lage ist beherrschbar", sagt Genczik. Vorsorglich setzten am Mittwoch Katastrophenschützer aus Nordfriesland und vom THW Raupenfahrzeuge ein, mit denen auf dem aufgeweichten Boden Sandsäcke transportiert werden konnten, um Sickerstellen abzudichten.

Sorgen bereiten bei allem Optimismus weiter die Pumpen im Schöpfwerk, das dringend modernisiert werden müsste. "Wir bräuchten eineinhalb Millionen Euro. Vielleicht hat Frau Merkel das ja mit auf den Weg bekommen", hofft Genczik. Der Verbandsvorsteher würde sich wünschen, dass die Empfehlungen verschiedener Gutachten endlich umgesetzt würden. Dann wäre Lauenburg ein Stück weiter besser geschützt.