Lauenburg (tja). Als Zugführer der Freiwilligen Feuerwehr Lauenburg ist es Torben Heuer gewohnt, Verantwortung zu übernehmen. So auch beim Hochwasser der Elbe. Als Abschnittsleiter ist er vor allem in der überschwemmten Elbstraße im Einsatz.

"Da erlebt man sehr emotionale Momente. Man steht zwischen den Anwohnern und der Katastrophe", sagt der 38-Jährige.

Seit vergangener Woche hat ihn sein Arbeitgeber, die Stadt Geesthacht, für den Einsatz mit seiner Feuerwehr freigestellt. "Das hat ohne Probleme geklappt", sagt Heuer, der für die Stadtverwaltung 18 Kilometer elbabwärts auch als Pressesprecher arbeitet.

1986 ist er in die Jugendfeuerwehr eingetreten, sein Vater war damals Feuerwehrchef, sein Bruder (Lars, heute Wehrführer) ebenfalls aktiv. "2002, 2006, 2011 und jetzt bin ich schon bei allen Hochwasserlagen in Lauenburg dabei gewesen", erinnert sich der Zugführer. Normalerweise koordiniert er den Einsatz mehrerer Löschgruppen bei Feuern oder bei der Technischen Hilfeleistung. Jetzt geht es darum, die Häuser zu schützen. "Wir als Lauenburger Feuerwehr sind für die Lauenburger Bürger im Einsatz", sagt Torben Heuer.

Während die meisten Einsatzkräfte aus Lauenburg zurzeit im Drei-Schicht-Betrieb im Einsatz sind, ist Torben Heuer täglich von 7 bis etwa 19.30 Uhr ununterbrochen unterwegs. Mal in Wathose, mal in Schwimmweste - aber stets mit dem nötigen Überblick. "Bei den ganzen Anstrengungen in dieser schweren Situation ist es auch wichtig, den Kameraden Freizeiten zu gönnen. Sie müssen, selbst wenn der Hubschrauber über ihnen kreist, auch mal wieder auf andere Gedanken kommen, um sich abzulenken", sagt der 38-Jährige. Er selbst konnte in seiner "Flut-Auszeit" vom Wasser dennoch nicht lassen. "Ich war im Freibad", sagt er.

"Wann wir mit dem Einsatz hier durch sein werden, ist noch nicht absehbar", meint Heuer. Wenn das Wasser langsam aus den Häusern weicht, muss die Feuerwehr dafür sorgen, dass parallel auch das Wasser aus den Kellern gepumpt wird. "Und dann muss ja überall auch noch wieder aufgeräumt werden", sagt der 38-Jährige.