Elbeflut: Der weitere Einsatz in der Elbstraße wäre für sie lebensgefährlich

Aber Sicherheit geht immer vor", sagte Torsten Albig in einer improvisierten Pressekonferenz an der Auffahrt zum Schloss. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident informierte sich gestern mit seinem Innenminister Andreas Breitner beim Lagestab und der technischen Einsatzleitung über die Hochwassersituation in Lauenburg.

Und die ist mehr als prekär. Schon gestern Mittag hatte die von Sonntag auf Montag um 1,19 Meter angewachsene Elbeflut am Pegel Hohnstorf 9,26 Meter angezeigt - drei Zentimeter mehr als bei der Flut 2011. "Wir haben stündlich einen Anstieg um drei Zentimeter und denken an den Rückzug, wenn es für die Helfer zu gefährlich wird", berichteten Natascha Pätzold und Michael Bunk, die Sprecher des Krisenstabes. Am Nachmittag war es dann soweit: Die Feuerwehr baute ihre Pumpen ab, das Wasser kann ungehindert durch die Kanalisation in die Häuser fließen. Gestern Abend stand der Pegel um 20 Uhr bei 9,38 Meter. Lauenburgs Altstadt ist ihrem Schicksal überlassen worden.

Zuvor hatten sich Albig, Breitner und der Medientross noch einmal in die Elbstraße begeben dürfen. "Hier arbeiten Menschen fast übermenschlich", sagte Albig und schüttelte die Hände zahlreicher Einsatzkräfte. "So schrecklich die Katastrophe ist, so großartig ist der Zusammenhalt, den wir erleben." Wenig später hob der Ministerpräsident mit einem Hubschrauber ab: Zusammen mit Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier verschaffte er sich aus Luft einen Eindruck vom Hochwassergebiet.

Eine unmittelbare Gefahr, dass Häuer jetzt einstürzen könnten, sah Natascha Pätzold noch nicht, weil die Keller gezielt geflutet wurden: "Statische Probleme werden erst auftreten, wenn das Wasser wieder abläuft." Die Lauenburger können zurzeit nur abwarten, denn diese Flut wird noch lange anhalten.