Erste Bilanz: Zwei Wochenenden waren schon ausgebucht

"Das Interesse an Lauenburg-Aufenthalten und Tipps für Ausflüge ist groß", bestätigt Lauenburgs neue Tourismusmanagerin Ulrike Sindermann. Sie und ihr Team können sich über mangelnde Arbeitsauslastung nicht beklagen: "Der Umzug vom Schloss in die Altstadt hat sich gelohnt. Die Gäste der Stadt finden uns schneller. Im Mai hatten wir mit rund 1000 Besuchern doppelt so viele wie im vergangenen Jahr."

Die etwas abgelegene Lage im Westen der Altstadt und die von Anwohnern kritisierte Sperrung des Kirchplatzes als Parkmöglichkeit stört sie dabei nicht: "Tagestouristen stellen ihre Autos am Lösch- und Ladeplatz ab und kommen dann zu Fuß, um sich bei der Quartiersuche helfen zu lassen oder sich mit Info-Material zu versorgen. Beschwerden hören wir höchstens über geparkte Autos, die Fotomotive verstellen, oder den Durchgangsverkehr."

Mit dem Saisonstart ist die erst seit sechs Monaten amtierende Managerin zufrieden. Pfingsten und am vergangenen Wochenende waren fast alle Hotelbetten ausgebucht, die Nachfrage ist weiter gut. Auch die Privatvermieter waren zufrieden. Den Wegfall der 20 Gästezimmer im insolventen Hotel Möller kompensieren zum einen die "Zugspitze", die im Bahnhof zehn "sehr gute" Zimmer eingerichtet hat, zum anderen die Jugendherberge "Zündholzfabrik" direkt an der Elbe, die vor allem bei Familien und Radtouristen, die Quartier für nur eine Nacht suchen, sehr beliebt ist. "Wir können allerdings noch mehr Betten gebrauchen", sagt Ulrike Sindermann. Die Frage, ob und wann mit dem von Bürgermeister Andreas Thiede vor mehr als einem Jahr angekündigten Bau eines 4,5 Sterne-Hotels mit 120 Zimmern im Fürstengarten zu rechnen ist, kann sie allerdings nicht beantworten: "Ich habe keinerlei Informationen."

Beim Blick in die Zukunft hofft sie, dass sich die Wirtschaftsminister der Länder mit ihrer Forderung nach einer Entzerrung der Sommerferientermine durchsetzen können: "Eine Erweiterung der Spanne auf 90 Tage würde auch für uns eine Verlängerung der Saison bedeuten. Lauenburg könnte auch deshalb davon profitieren, weil viele Ostsee-Touristen bei durchwachsenem Wetter ihre Quartiere verlassen und zu Ausflügen in die Region starten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass wir dann mit Altstadt, Elbe, Schifffahrt oder den in der Region einmaligen theatralen Führungen durch Schauspieler des Lauenburger Theaters punkten können."