Lauenburg (per). “Merhaba!“ (Herzlich willkommen) hieß es am Wochenende wieder in der Fathi Moschee in der Hamburger Straße. Die türkisch-islamische Gemeinde lud zum traditionellen Kermes-Fest und mehrere Hundert Besucher folgten an beiden Tagen der Einladung

Es roch verführerisch nach allerli Gewürzen und René Pollers aus Hamburg, der eigentlich bei Aral nur tanken wollte, ließ sein Auto stehen und folgte den verlockenden Düften von der anderen Straßenseite bis auf den Innenhof der Fathi-Moschee. "Ich war noch nie bei einem Kermes-Fest und bin erstaunt, wie viele Deutsche hier sind", sagte er und probierte von den herzhaften Teigtaschen .

Bei den Lauenburgern hat sich dagegen schon seit Jahren herumgesprochen, dass das traditionelle türkische Volksfest auch immer viele Gaumenfreuden bereithält. Der 13-jährige Fayiz brachte gleich vier Freunde mit, denen er seine türkischen Lieblingsspeisen detailliert erklärte: So erfuhren David, Björn, Lucas und Mirac, dass Rinderhackbällchen auf türkisch Köfte heißen und dass seine Mutter überhaupt die besten davon macht. David gab sich diplomatisch: "Die sind lecker, aber die türkische Pizza schmeckt fast genauso gut", sagte er und mischte sich wieder unter die zahlreichen Besucher an den Tischen, die meist mit "Kind und Kegel" zum Kermes-Fest kamen.

Kleine Kinder wuselten nicht nur auf dem Innenhof herum, sondern "eroberten" auch die Moschee selbst ohne übermäßige Ehrfurcht. "Ich finde es sympathisch, dass Kinder bei den Türken nie störend sind", meinte Wencke Zeisig aus Lauenburg. Sie freue sich immer schon Wochen vorher auf das türkische Fest.

Diesmal brachte sie ihre Freundin Sylke Bäcker mit. "Wir fliegen im September in die Türkei und der Besuch hier steigert die Vorfreude deutlich", verriet sie.

Auf jeden Fall wollte sie aber auch noch einen Blick in die Moschee werfen, die nicht nur am Kermes-Fest jedem offen steht. "Es ist eine gute Möglichkeit, die für uns doch ziemlich fremde Kultur noch ein bisschen besser kennen zu lernen", sagte sie: Dazu gehöre übrigens auch, dass sie sich unbedingt das Rezept für das glänzende, honigsüße Gebäck geben lassen wollte.