Lauenburg (per). Wer vierzig Jahre alt wird, hat schon einiges im Leben erlebt. Wenn eine Tanzgruppe mit Mitgliedern mehrerer Generationen dieses Jubiläum begeht, könnten die aufgeschriebenen Geschichten Bücher füllen.

Es sei wirklich eine Menge passiert seit 1972, als Awo-Mitglied Rolf Kischkat plötzlich die Idee hatte, in Lauenburg eine Tanzgruppe zu gründen, erinnert sich Cordula Hartel, bei der die Fäden des Jubiläumsfeier zusammenlaufen. An Volkstanz sei damals noch nicht zu denken gewesen - die aktuelle Hitparaden bestimmten den Rhythmus der Gruppe. Erst etwa fünf Jahre später war der Volkstanz der große Renner bei der Lauenburger Gruppe, die sich bald den Namen "De Kohlplanters" gab.

Fast von Anfang an dabei ist Ute Grünwedel, heute die Leiterin der Gruppe. Nicht nur sie hat in der langen Zeit viel erlebt, sondern "De Kohlplanters" auch mit ihr. Denn die Tanzleiterin konnte früher richtig streng sein, wenn es um die original nachgearbeiteten Mecklenburger Trachten ging. Langjährige Mitglieder erinnern sich noch heute an die verhassten, breiten Bänder an den Kappen, mit denen sie sich wie ein Osterei fühlten. Ute Grünwedel bestand solange darauf, bis zu jenem heißen Sommertag, als eines nach dem anderen der schweißgetränkten Kappenbänder der Schere zum Opfer fiel. Seitdem werden die liebevoll bestickten Kappen mit Haarnadeln befestigt. Sonst allerdings setzen die "Kohlplanters" voll auf Tradition: Die zu eng gewordenen Trachten werden an den Nachwuchs weiter vererbt und der Spaß am Tanz sowieso.

Als Botschafter Lauenburgs werden "De Kohlplanters" oft bezeichnet, weil sie auf nationalen und internationalen Folklore-Festivals dem Publikum immer wieder ihre Liebe zum norddeutschen Volkstanz näher bringen und dadurch viele Freunde gefunden haben. Diese dürfen natürlich am Geburtstag nicht fehlen und so wird aus der Feier am Sonnabend, 2. Juni eine kunterbunte Show mit vielen Volkstanzgruppen, die zum Gratulieren kommen.