Lauenburg. “Was lange währt, wird gut“ sagt der Volksmund und wenn er Recht hat, wird die Verkehrskonferenz ein voller Erfolg. Nach vielem Hin und Her steht nun endlich der Termin fest: Am 11. Januar, zwischen 18 und 21 Uhr können Bürger in der Heinrich-Osterwold-Halle mit Verkehrsexperten.

Politikern und Stadtentwicklern über die Verkehrsbelastung in Lauenburg und die daraus resultierenden Folgen diskutieren.

Moderatorin Karin Fahrenkrug vom Institut Raum & Energie aus Wedel hat keine leichte Aufgabe übernommen und wird die Wogen sicher ab und zu glätten müssen. Denn zumindest die bisherigen Positionen des Verkehrsministeriums zur Situation auf Lauenburgs Bundesstraßen, die Staatssekretärin Dr. Tamara Zieschang erläutern wird, sind bereits bestens bekannt. Gegen die Argumentation, dass die Hafenstraße nicht in das Sperrkonzept des Landes für den Schwerlastverkehr einbezogen werden kann, läuft das Bürgeraktionsbündnis (BAB) seit Monaten Sturm. Auch die unterschiedlichen Interpretationen der aktuellen Verkehrszahlen von Stadt und BAB auf der einen und dem Ministerium auf der anderen Seite dürften für Zündstoff sorgen.

Zu den gegenwärtigen Luftschadstoffmessungen an der B 5 erläutert Dr. Dirk Jürgens vom Umweltministerium die Position des Landes. Seit einem Jahr steht das Messgerät an der Berliner Straße und die Werte können auf der Seite www.schleswig-holstein.de/UmweltLandwirtschaft abgerufen werden. Demnach wurden bereits bis zum 6. Dezember an 26 Tagen die gesetzlichen Grenzwerte für Feinstaub überschritten, maximal zulässig sind 35 Tage pro Jahr. .

Große Hoffnungen setzen die BAB-Akteure auf Christian Popp von der Firma Lärmkontor in Hamburg, der über das Thema Lärmaktionsplanung referieren wird. Auf der Grundlage von Betroffenheitsuntersuchungen und Methodenplanungen hat der Schallschutz-Experte bereits bundesweit Aktionspläne gegen den gesundheitsschädlichen Verkehrslärm entwickelt und begleitet.

"Wir gehen mit einer positiven Einstellung in die Veranstaltung", hat sich BAB-Sprecher Heinz Victor vorgenommen, auch wenn ihm und seinem Mitstreitern nicht ganz klar ist, warum in die zeitlich ohnehin straff geplante Verkehrskonferenz das Thema "Entwicklung Ortskern Oberstadt" so einen breiten Raum einnimmt. Ob die vorgesehene Zeit von zehn Minuten für die Diskussion nach den Redebeiträgen der beiden Vertreter aus den Landesministerien ausreichen wird, sei ebenfalls fraglich. Dennoch: "Die Konferenz ist eine Chance auch für unsere Stadtvertreter sich sachkundig zu machen und das führt dann vielleicht endlich dazu, dass sich die gewählten Kommunalpolitiker geschlossen hinter die berechtigten Interessen der Bürger stellen", gibt sich Victor optimistisch.