Lauenburg (per). “Die Stadtvertretersitzung in dieser Woche hat wieder einmal deutlich gezeigt, wie wichtig ein Behindertenbeauftragter in dieser Stadt ist“, ist Karl-Wilhelm Hinsch überzeugt.

Er hatte während der Einwohnerfragestunde kritisiert, dass die Tür für Rollstuhlfahrer verschlossen war. "Dafür bin ich von Bürgervorsteher Andreas Lojek abgebügelt worden", so seine Empfindung.

Dabei geht der 49-Jährige, der mit einer Conterganschädigung auf die Welt kam, gar nicht davon aus, dass Böswilligkeit dahinter steckte: "Gesunde Menschen können sich eben nicht in die Umstände von Behinderten einfühlen." Seit Monaten kämpft er daher für die Stelle eines Behindertenbeauftragten. Mehrheitlich hatte die Politik daraufhin beschlossen, diese Aufgabe dem Seniorenbeirat zu übertragen. "Damit ist das Gremium überfordert" ist Hinsch überzeugt. Als der Beirat selbst ablehnte, verschoben die Stadtvertreter das Thema bis auf Weiteres.

Hinsch will sich damit nicht abfinden und erhält dafür nach eigenen Angaben viel Zuspruch. Er will nun mit anderen engagierten Betroffenen eine Initiative gründen. "Hilft uns keiner, helfen wir uns selbst", gibt er sich kämpferisch.