Lauenburg (per). Das Bild hat sich gewandelt: Vielen Senioren von heute reicht ein geruhsamer Lebensabend im Ohrensessel längst nicht mehr: Die “neuen Alten“ besuchen Computerkurse, lernen Fremdsprachen und wollen vor allem eines: So lange wie möglich fit bleiben.

"Jeder fünfte Lauenburger ist bereits im Rentenalter und viele von ihnen möchten sich altersgerecht sportlich betätigen", weiß Wolfgang Rahn vom Seniorenbeirat. Bei einem Besuch in Geesthacht seien ihm die "Seniorenspielplätze" aufgefallen und vor allem, dass diese von betagten Freizeitsportlern tatsächlich genutzt werden. Das ist kein Wunder, denn die Angebote entsprechen genau den besonderen Fähigkeiten und Defiziten von älteren Menschen, um zum Beispiel die Beine und Schultern zu kräftigen oder den Gleichgewichtssinn zu schulen. "Das wäre auch was für Lauenburg", so sein erster Gedanke.

Die von Physiotherapeuten empfohlenen Geräte, die noch dazu an der frischen Luft genutzt werden, sind allerdings keine Geesthachter Erfindung. Ende der neunziger Jahre schwappten entsprechende Konzepte aus China nach Deutschland und erfreuen sich seitdem dort wo es sie gibt, großer Beliebtheit nicht, nur bei Senioren. Was den Initiatoren von Fitnessparks für Ältere indes noch schwer fällt ist, einen geeigneten Namen für die Angebote zu finden. Umfragen zufolge lehnen die Betroffenen den Begriff "Seniorenspielplatz" eher ab. Zum einen, weil sich viele in der Altersgruppe zwischen 50 und 65 noch nicht als Senioren bezeichnen, zum anderen, weil der Begriff Spielplatz eher als Name für eine Kinder-Anlage begriffen wird.

Insgesamt 52 000 Euro hat die Stadt Geesthacht in die insgesamt 15 Geräte an vier Standorten für den altersgerechten Freiluftsport investiert.

"Ich weiß, dass Lauenburg nicht viel Geld hat, aber wenn an Freizeit- und Spielplätze gedacht wird, sollte keine Generation ausgeschlossen werden", appelliert Rahn vor dem Hintergrund, dass auch in Lauenburg künftig der Anteil der über 60-Jährigen weiter wachsen wird. Er hofft nun, dass die Stadt mit dem Seniorenbeirat an einem Strang zieht und zumindest bei der Sponsorensuche behilflich ist. Rahn will auch selbst "Klinken putzen" gehen und unter anderem versuchen, den Bürgerverein Pro Lauenburg von der Idee eines Fitnessplatzes für Ältere in Lauenburg zu begeistern - egal wie auch immer dieser dann heißen mag.