Lauenburg (tja). Schrecklicher Unfall beim Lauenburger Bahnhof: Eine 31-Jährige katapultierte sich von einer Leitplanke aus mit ihrem Toyota gestern Nacht gegen 3 Uhr durch die Luft, durchbrach ein Brückengeländer und stürzte vier Meter tief ab. Die Frau starb, ihr Sohn (7), eine Frau (22) und zwei Männer (28 und 30 Jahre), die alle mit im Auto saßen, wurden schwer verletzt.

Was genau den Unfall ausgelöst hat, steht nach Polizeiangaben noch nicht fest. Möglicherweise hatte die Frau ein gewagtes Überholmanöver gestartet, das dann außer Kontrolle geriet. Die 31-Jährige war über die Elbbrücke nach Lauenburg gekommen. In Höhe der Zufahrt zum Bahnhof rammte sie dann einen Ford, der vor ihr fuhr. Während sich der Ford um 180 Grad drehte und mitten auf der Straße stehen blieb, raste der Toyota gegen die Leitplanke und hob hier wie an einer Sprungschanze regelrecht ab. "Tempo 50, wie es hier erlaubt ist, ist der Wagen ganz sicher nicht gefahren", sagte ein Polizist an der Unfallstelle. Offenbar war der Toyota deutlich zu schnell unterwegs. Er durchbrach ein massives Brückengeländer, dessen Stahlpfosten aus dem Beton gerissen wurden, und stürzte dann auf die darunter liegende Buskehre zwischen Bahnhof und Kanalbrücke.

Mehrere Notärzte, 15 Rettungsassistenten und 30 Feuerwehrleute rückten nach dem Alarm an. Die Polizei sperrte die Bundesstraße 209 zunächst komplett für den Verkehr, um sich am Unfallort einen Überblick zu verschaffen.

Weil der Toyota auf der Beifahrerseite gelandet war, mussten die Feuerwehrleute ihn zunächst mit Leitern und Hölzern sichern, ehe sie die Verletzten befreien konnten. Anschließend wurde die Leiche der Fahrerin mit hydraulischen Geräten befreit. Die beiden Insassen des Ford blieben wie durch ein Wunder unverletzt.

"So etwas habe ich noch nicht erlebt, ein spektakulärer Unfall", sagte Feuerwehr-Zugführer Marko Fischer. Oben auf der Bundesstraße stand der kaputte Ford - und unten neben der Hauptstraße der völlig zertrümmerte Toyota.