Lauenburg. “Wir liegen immer voll im Plan und wenn nicht, ändern wir den Plan“, antwortet Rainer Staneck scherzhaft auf die Frage, ob dem Bauvorhaben “Askanierhaus“ der allgegenwärtige Dauerregen einen Strich durch die Rechnung macht.

Das Wetter gibt ihm Recht: Pünktlich zur Grundsteinlegung kommt die Sonne für einen Moment hinter den Wolken hervor.

"Ein gutes Omen", meint Heinz Pytlik. Der Vorsitzende des Lauenburger Seniorenbeirates lobt das Projekt, das die Firma Semmelhaack als Investor und Rainer Staneck als Betreiber gemeinsam auf die Beine stellen. "In den geplanten Wohnungen werden Senioren leben, die ihre Eigenständigkeit nicht aufgeben möchten und trotzdem auf altersgerechten Service nicht verzichten möchten", so Pytlik. Aus vielen Gesprächen habe er erfahren, dass dieser Wunsch bei den meisten Senioren sehr ausgeprägt ist. "Einige denken sogar darüber nach, ihr Häuschen zu verkaufen und sich dann im Askanierhaus noch einmal neu einzurichten", weiß er.

Für Hartmut Thede, der bei der Firma Semmelhaack für Sozialimmobilien zuständig ist, ist noch ein anderer Aspekt wichtig: "21 der insgesamt 40 Wohnungen werden öffentlich gefördert, sodass die Mietpreise für diese Zwei-Zimmer-Wohnungen zwischen 215 und 320 Euro liegen werden. Damit ist das Wohnen im Askanierhaus kein unerschwinglicher Luxus", so der Projektentwickler. Der künftige Betreiber der Einrichtung, Rainer Staneck, hat mit der Wohnform Betreutes Wohnen schon in Schwarzenbek Erfahrungen gemacht, und auch für dieses Projekt konnte der das Unternehmen Semmelhaack als Partner gewinnen. Grund genug für Hartmut Thede, das Betreuungskonzept zu loben: "Stanecks betreiben Pflege mit Herz", ist er überzeugt. Zum Konzept gehören Annehmlichkeiten, die den Senioren im künftigen Askanierhaus das Leben erleichtern sollen: Zu einem Pauschalpreis von 65 Euro sind nicht nur die Telefongebühren schon enthalten, sondern auch ein Notrufsystem, mit dem die Bewohner im Ernstfall jederzeit Hilfe holen können. "Weitere Leistungen können natürlich je nach den individuellen Bedingungen dazu gebucht werden", erläutert der künftige Betreiber das Konzept.

Für Bürgervorsteher Andreas Lojek ist die Grundsteinlegung auch ein Zeichen dafür, dass in Lauenburg entgegen vieler "Unkenrufe" doch etwas passiert. "Ich kann nur hoffen, dass Rainer Stanecks Unternehmergeist Schule macht", sagt Lojek.

Gisela Schmelka ist extra mit dem Bus angereist. "Seit mein Mann gestorben ist, bin ich in Geesthacht ganz allein. In Lauenburg wohnt meine Freundin. Vielleicht wäre das Askanierhaus ja was für mich", meint die 78-Jährige, die aber erst mal "luschern" will. "Eigentlich sagt man ja, einen alten Baum verpflanzt man nicht. Aber wenn er woanders besser gedeiht?" , überlegt sie laut.