Lauenburg (tja). Wer baut Lauenburgs schnellste Seifenkiste? Diese Frage soll beim “1. Lauenburger Seifenkistenrennen“ am 12. Juli geklärt werden. “Noch bis zum 15. Juni können sich Interessierte anmelden“, sagt Rennleiterin Andrea Rickmann.

Die Formulare für die Anmeldung gibt es unter www.lauenburger-sv.de oder im Tourismusbüro am Schloss.

Nachdem es von den Behörden noch immer keine Genehmigung der Nutzung der Berliner Straße (Bundesstraße 5) als Rennstrecke gibt, wollen die Organisatoren der Lauenburger Sportvereinigung jetzt auf die Reeperbahn ausweichen. "Dort werden wir eine Startrampe aufbauen, damit die Seifenkisten auch genug Schwung haben", sagt Andrea Rickmann. Die tollkühnen Piloten in ihren flotten Kisten rauschen dann Richtung Raiffeisenweg die Reeperbahn herunter.

Gestartet wird am 12. Juli in drei Altersklassen. Die Junioren im Alter von sieben bis elf Jahren, die Senioren (12 bis 16 Jahre) und die über 17-Jährigen, die als Gruftis gelten.

Für die Seifenkisten gelten einige technische Vorschriften, die vor dem Start zwischen 6.30 und 8 Uhr auch durch einen Gutachter der Dekra überprüft werden. So dürfen die Reifen einen Durchmesser von 50 Zentimetern nicht überschreiten, eine Lenkung ist ebenso Pflicht wie eine Bremse und vier Räder müssen angebaut sein. Außerdem gilt Helmpflicht für die Teilnehmer. Alle Details sind auf dem Flyer des Anmeldeformulars erklärt.

"Wir wissen, dass in vielen Garagen und Hobbykellern bereits fleißig gebastelt wird, daher hoffen wir auf viele Fahrer", sagt Andrea Rickmann. "Alle Bastler und Tüftler sind aufgerufen, ihre Kreativität unter Beweis zu stellen", sagt die Rennleiterin. Den Ursprung haben Seifenkisten übrigens 1893 in Amerika gehabt: Als Werbegag druckte eine Seifenfabrik auf die stabilen Verpackungskisten den Grundriss für ein kleines leicht zu bauen des Automobil. Die Bastler konnten die nötigen Teile später direkt über die Firma beziehen.

Der zwölfjährige Michel Möller hat bereits eine Seifenkiste gebastelt - mit Hilfe von Opa Heinz Möller (75). "Wir haben die Kiste ganz schlicht gehalten. Die Bodenplatte bildet eine Platte von einem alten Kleiderschrank, ebenso der Rand. Als Räder haben wir Stützräder eines Fahrrades genutzt", sagt Opa Möller. "Das macht bestimmt richtig Spaß beim Rennen", hofft Michel. Als Lenkung nutzt er ein Stahlseil (eigentlich von einem Sonnenschutz), das mit Lüsterklemmen an der Vorderachse befestigt ist. In einem Bastelbuch fand der Zwölfjährige die Vorlage für seine Seifenkiste.

"Früher, als es noch den regelmäßigen Sperrmüll gab, hätte man vor allem die Räder bestimmt besser gefunden. Alte Kinderwagen-Räder wären ideal", sagt Heinz Möller. Doch obwohl er selbst auf dem Recyclinghof war, konnte er keine solchen Räder auftreiben.