Zehn weitere Geldgeber unterstützen die Idee der Lauenburger Raiffeisenbank mit 50 000 Euro.

Gelungener Start für die von der Raiffeisenbank initiierte Bürgerstiftung Region Lauenburg: Zehn weitere Geldgeber haben das vom Geldinstitut zur Verfügung gestellte Startkapital von 50 000 Euro verdoppelt. Mit dabei sind die Versorgungsbetriebe Elbe, Tabakfabrikant Dr. Heiko Behrens, Steuerberater Eckhard Tohde, die Hannelore und Albrecht von Eben-Worlée-Stiftung, Apotheker Jörg Hillgruber, Worlée-Geschäftsführer Dr. Reinhold von Eben-Worlée, das Steuerberatungsbüro Winkler & Partner, die Worlée-Chemie, die Hitzler-Werft und Rechtsanwalt und Notar Wolfgang Meissner.

Norbert Brackmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Bank, freute sich: "Die Stifter vermitteln Perspektive in einer Stadt mit schwierigen Rahmenbedingungen", sagte er in seinem Schlusswort.

"Die Gesellschaft hat mir Ausbildung, Studium und Wohlstand ermöglicht. Ich möchte der Gesellschaft etwas zurückgeben", begründete Dr. Behrens seine Motivation, die Stiftung zu unterstützen. Und Tohde sieht in ihr eine "einmalige Chance für die Stadtentwicklung". Er mahnte allerdings, die Stiftung nicht in Konkurrenz "zum beachtlichen sozialen Engagement für Projekte bestimmter Art" treten zu lassen, sondern sich in erster Linie für die von der Kommunalpolitik vernachlässigte nachhaltige Strukturverbesserung im Kunst- und Kulturbereich einzusetzen.

Eröffnet wurde die Gründungsversammlung in der Lauenburger Mühle von Bankdirektor Rudolf Grothmann, der das Ziel der Stiftung grob umriss: "Wir wollen Menschen mit Zeit, Geld und guten Ideen finden, um durch privates Engagement zu helfen, die Bedingungen und die Qualität des Lebens zu erhalten und zu verbessern. Dass der Staat dies nicht mehr in dem Maße leisten kann wie in der Vergangenheit, zeigt der Zustand der öffentlichen Haushalte."

Aus dem Alltag der Ahrensburger Stiftung berichtete Dr. Michael Eckstein. In der 30 000-Einwohnerstadt betreibt das ehrenamtlich tätige Gremium Projektarbeit und bietet unter anderem Lesekurse für Kinder in 26 Kindertagesstätten und Schulen, Ehrenamtsforen und eine Freiwilligenagentur an, bringt Förder- und Hauptschüler mit Handwerksbetrieben zusammen und vergibt Preise für Jugendprojekte und Ehrenamtliche.

So konkret sind die Lauenburger Pläne noch nicht. Zunächst muss die Bürgerstiftung vom Land genehmigt werden - eine Formsache. Veranschlagter Zeitraum: ein halbes Jahr. In dieser Zeit können sich erste Zinsen ansammeln, über deren Verwendung dann Vorstand und Kuratorium der Stiftung und das Stifterforum nach deren Konstituierung entscheiden können. Eine weitere Hauptaufgabe wird zudem sein, weitere Geld- und Ideengeber für die Stiftung zu finden.