Lauenburg (per). Dass es in jedem Jahr so viele Lauenburger Schulabgänger gibt, die keine Lehrstelle finden, möchten die Mitglieder der Jungen Union nicht hinnehmen.

"Es gibt nicht nur Jugendliche, die vergeblich einen Ausbildungsplatz suchen, es gibt auch Firmen, die keine geeigneten Azubis finden", weiß Thorben Wedderien, der Vorsitzende der jungen Christdemokraten. Deshalb wird es in diesem Jahr eine Neuauflage ihres Lehrstellenatlas geben. Wie viele Schulabgänger über den ersten Lehrstellenatlas aus dem Jahr 2002 einen Ausbildungsplatz gefunden haben, kann Thorben nicht genau sagen. Ein Fall sei ihm aber sicher bekannt. "Selbst wenn dadurch nur einige Jugendliche den Start ins Berufsleben schaffen, hat sich die Mühe gelohnt", glaubt auch sein junger Parteifreund Phillip Staneck. Viel Arbeit haben sich die Nachwuchspolitiker wirklich gemacht: Etwa 150 Lauenburger Firmen und Einzelunternehmer haben sie angeschrieben und ihnen einen Fragebogen zugeschickt. Unternehmen können darauf ein knappes Profil des Ausbildungsberufes erstellen und beschreiben, welche Anforderungen sie an die künftigen jungen Kollegen und deren Bewerbungsunterlagen haben. Auch ob im Vorfeld ein Praktikum sinnvoll ist, sollte angegeben werden. Ganz bewusst haben sich die Jugendlichen auf Lauenburger Unternehmen beschränkt. "Wir wollen uns für die Wirtschaft und für die Jugendlichen unserer Stadt engagieren", so der 18-jährige Phillip selbstbewusst.

Wie groß der Rücklauf sein wird, weiß Thorben Wedderien noch nicht, aber die ersten Gespräche mit Lauenburger Geschäftsleuten stimmen ihn optimistisch. Wenn die Rückmeldungen da sind, geht die Arbeit für die Jugendlichen erst richtig los. "Wir werden alle Informationen zusammenstellen und haben dann eine aktuelle Übersicht über Ausbildungsmöglichkeiten in unserer Stadt", sagt Thorben. Verteilt werden die Broschüren dann in den Lauenburger Schulen. Die jungen Politiker hoffen, über Werbung die Herstellungskosten aufbringen zu können.

Der 20-jährige Bankkaufmann Thorben Wedderien drückt übrigens selbst noch einmal die Schulbank, um sein Abitur nachzuholen. Auch Phillip Staneck geht noch zur Schule. Dass eine gute Schulbildung der beste Start ins Berufsleben ist, davon sind beide überzeugt. Denn eine Erfahrung haben sie im Gespräch mit Unternehmern auch gemacht: Oft scheitert der Ausbildungswille an der schlechten Schulbildung vieler Bewerber.