Der “Kaiser Wilhelm“ ist auch beim Tag der Binnenschifffahrt am 14. Juni im Einsatz.

Der neue Kohleherd, auf dem Smuttje Anke Gabriele, eines der wenigen Lauenburger Besatzungsmitglieder, Kaffee und Erbsensuppe für die Passagiere kocht, ist montiert, die Planken sind frisch lackiert, das Messing auf Hochglanz poliert, die Dampfmaschine funktionierte bei der Probefahrt problemlos: Der 1900 gebaute Raddampfer "Kaiser Wilhelm" ist einsatzbereit für seine 39. Saison auf der Oberelbe.

Pfingsten wird die ehrenamtliche Crew, die privat weit verstreut in Berlin und Norddeutschland zu Hause ist, zum ersten Fahrtwochenende in Lauenburg anreisen. Gestartet wird mit einer Sonderfahrt, die nicht im Fahrplanheft aufgelistet ist: Sonnabend um 14 Uhr legt das Flaggschiff der Lauenburger Ausflugsflotte zu einer dreistündigen Rundtour ab. Erwachsene zahlen zehn Euro, Kinder von sechs bis 12 Jahren die Hälfte. Sonntag stehen um 9.15 und 14.45 Uhr Fahrten in das 20 Stromkilometer elbaufwärts liegende Bleckede im Programm. Preis für Hin- und Rückfahrt: 12,50 Euro. Bis zum 20. September wird der "Kaiser Wilhelm" zu 27 weiteren Fahrten ablegen. Auf der Internetseite www.raddampfer-kaiser-wilhelm.de gibt es Informationen zu Terminen, Zeiten und Zielen.

Mit von der Partie ist der kohlebefeuerte Veteran (Rundfahrten um 10 und 13.45 Uhr) natürlich auch, wenn am Sonntag, 14. Juni, von 11 Uhr an der "Tag der Binnenschifffahrt" in Lauenburg gefeiert wird, mit Fachvorträgen im Künstlerhaus über die wirtschaftliche Lage der Branche und das Konzept für den Schleusenneubau am Elbe-Lübeck-Kanal - und einem großen Rahmenprogramm.

So bietet die Barkasse "Piep" vom Anleger unterhalb des Hotels Möller Rundfahrten und einen Shuttle zur neuen Schleuse an, die an diesem Tag besichtigt werden kann. Gern gesehen sind Gäste auch auf der Hitzler-Werft, in der DLRG-Station, auf dem historischen Dampfeisbrecher "Elbe", der auch zu Rundfahrten startet, im Schifffahrtsarchiv an der Elbstraße 141, auf den Spezialschiffen des Wasser- und Schifffahrtsamtes, auf dem Streifenboot der Wasserschutzpolizei, auf dem Schlepper "Rixdorf", im Elbschiffahrtsmuseum und auf dem Motorgüterschiff "Geeste", auf dem sich Interessierte über die Ausbildung zum Binnenschiffer informieren lassen können. Auf dem Gelände der Marina bietet die Jugendfeuerwehr ein Programm für Kinder an und sorgt für das leibliche Wohl der Besucher. Im Hafen wird die Feuerwehr demonstrieren, wie Ölteppiche eingedämmt und beseitigt werden.

Bürgermeister Harald Heuer freut sich auf den 14. Juni: "Ein Tag der Binnenschifffahrt passt prima zu unserem Slogan Alte Schifferstadt und ist ein toller Beitrag zum Programm des 800-jährigen Stadtjubiläums."