Lauenburg (bd). In der Schrebergartenanlage Dornhorst können Spaziergänger auf eine Geschichtsreise durch die Jahre von 1916 bis 2007 gehen.

Am "Sprüttenhus" haben die Kleingärtner eine Baumscheibe aufgehängt, die von einer 1916 im Geesthachter Forst gepflanzten Fichte stammt. Bindfäden verbinden die Jahresringe mit Daten aus diesen Jahren, die Schreber Degenhard Christen zusammengestellt hat: politische und wirtschaftliche Ereignisse ebenso wie Lauenburger Zeitgeschehen.

Gestiftet wurde die Scheibe von der Baugenossenschaft Neue Lübecker, die bereits den Bau des "fast ausgebuchten" Insektenhotels unterstützte - der zweiten Attraktion in dieser Parzellenanlage.

"Gemeinschaft ist der Grundgedanke unserer Genossenschaft, und die Kleingärtner leben Gemeinschaft. Deshalb helfen wir gerne", sagte Neue-Lübecker-Bereichsleiter Jörg Boden, der ebenso zur Einweihung gekommen war wie der Erste Stadtrat Wolfgang Genczik.

Seit 1944 bewirtschaften die Schreber die Parzellen, die zunächst vom Kleingartenverein gepachtet worden waren. Nach diversen Differenzen trennte sich die Anlage 2007 vom Gesamtverein und gründeteden Schreberverein Lauenburg/Elbe.

Seit dem 1. Januar 2009 gilt der neue Pachtvertrag mit der Stadt für das 29 935 Quadratmeter große Areal mit Platz für 60 Kleingärten und eine Gemeinschaftsparzelle, auf der das Vereinshaus "Dornstübchen" steht. Die Jahrespacht beträgt 250 Euro.

Der 400 Meter lange Weg, der mitten durch die Gärten führt, wurde nach Wilhelm Pfitzner benannt, dem langjährigen Obmann der Kleingärtner.