Lauenburg. Klarer Sieg für Kurt Schlicht: Der Radsport-Fan hatte gegen Bürgermeister Harald Heuer gewettet, dass der es zum 800. Stadtgeburtstag Lauenburgs nicht schaffen würde, 800 Radfahrer zur Ausfahrt nach Bleckede an den Start zu bringen.

"Nur" 400 Radfahrer machten sich gestern Morgen um 9 Uhr auf den Weg ins 28 Kilometer entfernte Ziel. Die Radler boten dennoch ein imposantes Bild und setzten ein tolles Zeichen für den Rad-Tourismus in der Region.

"Ich hätte gerne verloren", bilanzierte Schlicht nach dem Start auf dem Lösch- und Ladeplatz mit Elbblick. "Mir ging es um die Sache und nicht um den unbedingten Sieg." Immerhin: Ihm blieb der Wetteinsatz erspart. Um 800 Euro hatten er und Heuer gewettet - Geld, für das unter den Teilnehmern 16 Restaurant-Gutscheine verlost wurden. Als einer der ersten Radfahrer hatte sich Heiko Holler aus Kollow schon um 8.15 Uhr am Startplatz eingefunden. "Ich bin fit", sagte er. Kein Wunder: Der Leiter des Geesthachter Ordnungsamtes radelt oft mit dem Rad zur Arbeit. Seine Lauenburger Amts-Kollegin Eveline Hebestreit und ihre Helfer hatten in der Zwischenzeit kräftig zu tun, die nach und nach eintreffenden Teilnehmer in die richtige Bahn zu lenken. Schließlich war ein Großteil des Platzes gefüllt. In Gruppen zu jeweils etwa 40 Radfahrern machten sie sich dann in kurzen Abständen auf den Weg. Über die Elbbrücke ging es nach Hohnstorf, von dort direkt auf den Elbradweg.

"Das sollte man jährlich machen", fand Werner Kruse (64). Und auch Heike Gläser war begeistert. "Mir macht das Radfahrern immer Spaß", sagte die 66-Jährige. Ebenfalls auf zwei Rädern gesichtet: Tourismusmanagerin Nadja Biebow, der stellvertretende Polizeichef Ulf Clasen, eine große Abordnung der Lauenburger Jugendfeuerwehr und natürlich Harald Heuer sowie Bürgervorsteher Andreas Lojek.

Schon einige Meter hinter dem Start musste Wolfgang Cordes eine Zwangspause einlegen. Sein NSU-Rad streikte, er musste das schleifende Schutzblech richten. "Ich bin wohl fitter als das Rad, das stammt wie ich immerhin aus den 50er-Jahren", erklärte er. "Ich habe es am Sonnabend wohl zu doll geputzt", mutmaßte er über die Ursache der Panne. Ina Düserhus und Jaqueline Fey aus Ludwigslust machten sich ebenfalls auf den Weg und warben für moderne Rennmaschinen eines Fahrradhändlers.

"Eine tolle Resonanz", freute sich Harald Heuer - auch wenn er die Wette deutlich verloren hat. "Radfahren, Lauenburg und Elbe, das passt einfach zusammen. Wir als Stadt profitieren immer stärker von dem beliebten Elberadweg", sagte der Verwaltungschef. Zufrieden zeigte er sich vor allem, weil viele Gäste von außerhalb mit am Start waren. Heuer: "Eine schöne Werbung für Lauenburg."

Bis 12.30 Uhr waren alle Teilnehmer in Bleckede am Ziel eingetroffen. Dort gab es die Möglichkeit sich zu stärken und auf den Gewinn eines Gutscheines zu hoffen, ehe sich die Radfahrer auf den Heimweg machten oder auf eigene Faust Bleckede erkundeten.

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