Bergedorf. Temperaturen über 20 Grad, Sonne, die die Haut bräunt und allenfalls Schäfchenwolken am Himmel. Gestern nutzten viele das schöne Wetter für ein Picknick oder ein Bad im See.

Doch wer jetzt auf Dauersonnenschein und einen Rekordsommer hofft, wird vielleicht enttäuscht werden, weiß Meteorologe Dr. Karsten Brandt, Geschäftsführer bei Donnerwetter.de: "Die Temperaturen sind zwar überdurchschnittlich warm, aber es wird Gewitter und schwüles Schauerwetter geben. Zwar wird es zwischendurch auch mal schön, aber wir sprechen von einem Gewittersommer." Wechselnde Tief- und Hochdruckgebiete würden es kräftig scheppern und regnen lassen.

Wer in seinem Urlaub eine "Schön-Wetter-Garantie" haben will, muss also offenbar verreisen. Doch in Zeiten der Finanzkrise wird nicht nur das Geld, sondern auch die Flüge werden knapp. "Viele Veranstalter haben Flüge gestrichen", sagt Michael Reiche, Geschäftsführer des Reisebüros Sonnen- Reisen in Bergedorf. "Wer mit der Urlaubsbuchung bis zur letzten Minute wartet, läuft Gefahr nichts mehr zu bekommen", sagt er. Da Kreuzfahrten im Trend liegen, empfiehlt Michael Reiche als Alternative eine elftägige Tour mit dem Schiff Aidaluna von Warnemünde über Tallinn, St. Petersburg, Helsinki, Stockholm, Danzig und Rügen.

Auch Gisela Matscheck, von Ihr Privates Reisebüro, klagt über zu wenig Flüge. "Ich könnte viel mehr verkaufen, mehr Hotels bekommen, aber es sind einfach zu wenig Flüge da", sagt die Geschäftsführerin.

Thomas Rauther, Geschäftsführer des First Reisebüros Rauther, hat ebenfalls den Eindruck, dass seine Kunden trotz der Finanz- und Wirtschaftskrise verreisen. Bei ihm fragen sie allerdings - Wetter hin oder her - auch nach innerdeutschen Angeboten. "Nord- und Ostsee, Mecklenburgische Seenplatte, Städtereisen nach Dresden oder München oder die Alpen sind beliebte Ziele", sagt der 34-Jährige. Eine starke Entwicklung sieht der Experte genau wie Reiche bei den Seereisen. "Die eignen sich besonders gut für Familien."