Lauenburg. Die Chancen, dass in der Schifferstadt ein Containerterminal errichtet wird, standen offenbar noch nie so gut wie im Moment. “Wir haben jetzt den Zuwendungsbescheid vom Bundesverkehrsministerium erhalten“, berichtete Reinhard Jagielki den Mitgliedern des Hauptausschusses.

Für den Geschäftsführer der Hafenbetriebsgesellschaft Horster Damm ist damit der Weg für das 14 Millionen schwere Projekt fast geebnet. Bis zu 80 Prozent könnte die Förderung betragen, weil eine Machbarkeitsstudie den Standort Lauenburg, nicht zuletzt wegen der vorhandenen Schienenanbindung, als positiv bewertet hatte.

Etwa 60 000 Standardcontainer könnten so künftig in Lauenburg umgeschlagen werden, so die Prognose. Diese Einschätzung beruht auf Planungen, künftig die Binnenschifffahrt stärker in die Containerlogistik einzubeziehen, um den Hamburger Seehafen zu entlasten. Dass dort im Moment aufgrund der Wirtschaftskrise eine Auftragsflaute herrscht, kann Jagielkis Optimismus nicht trüben: "Experten gehen davon aus, dass wir die Talsohle erreicht haben und wenn hier der Computerterminal fertig ist, geht es wieder aufwärts", ist er überzeugt.

In Lauenburg wird ein moderner Containerterminal mit einem 220 Meter langen Kai und einem 350 Meter langen Gleisbett mit Anbindung an die Bundesstraße 2009 entstehen, so die Planung des beauftragten Ingenieurbüros Intros Lackner AG, das auch die Ausschreibungsunterlagen erstellt hat. Darin heißt es: "Zur Beschleunigung der Containerdurchläufe im Seehafen Hamburg soll mit der Binnenschifffahrt ein Shuttleverkehr aufgebaut werden. Vorläufe mit Bahn und Lkw könnten in Lauenburg enden und mit der Binnenschifffahrt direkt zu den Terminals im Hafen laufen."

Den wirtschaftlichen Effekt sieht Jagielki nicht nur in der Schaffung von sechs Arbeitsplätzen, die für die Betreibung des Containerterminals benötigt werden. "Im nahe gelegenen Industriegebiet könnte sich eine Ladestation für Container ansiedeln und der Wirtschaftsstandort Lauenburg damit für weitere Unternehmen interessant werden", so seine Vision.

Bis es aber soweit ist, muss der Containerterminal in Lauenburg noch eine kleine Hürde nehmen. "Hier hat uns die Wirtschaftskrise in die Suppe gespuckt", dämpft Jagielki übergroße Erwartungen. Für die Fördersumme des Bundes müsse eine Bürgschaft hinterlegt werden, damit sie zweckgebundene Verwendung der Mittel sichergestellt werde. Aber die Banken seien aufgrund der wirtschaftlichen Situation im Moment "etwas zurückhaltend". Doch liefen auch dazu Gespräche. "Wir peilen die Fertigstellung für März 2011 an", gibt sich der Chef der Hafenbetriebsgesellschaft optimistisch.