Unternehmer Thomas Schöning baut Lauenburgs Bahnhof um und schafft 15 neue Arbeitsplätze.

Lauenburg. "Wir haben das Nutzungskonzept etwas geändert, insofern bewegen sich die Verzögerungen im normalen Rahmen", antwortet Thomas Schöning auf die Frage, ob er mit den Umbauarbeiten am Lauenburger Bahnhof im Zeitplan läge. Was der umtriebige Lauenburger Investor als "kleine Änderung" beschreibt, ist in Wirklichkeit eine komplette Abkehr vom ursprünglichen Konzept. Anstatt - wie geplant - das Restaurant mit 80 Innen- und 80 Außenplätzen und zehn Gästezimmern in die Hände eines Pächters zu legen, nimmt er die Dinge lieber selbst in die Hand. Die Bewerber um den lukrativen Gastronomiebetrieb am Tor zur Stadt wären nämlich alle nicht das "Gelbe vom Ei" gewesen und könnten seine Idee von einer Stätte der Kultur, guten Essens und Gastfreundschaft nicht umsetzen.

"Doch ich bin Bauunternehmer, kein Gastronom und schon gar kein Touristikfachmann", sagt er. Dass er während seiner ersten Bemühungen um den Lauenburger Bahnhof Petra Lepsin vom Verein KunstVoll am Zug kennenlernte, wäre daher eine "glückliche Fügung des Schicksals" gewesen. In der Chefin des Vereins hat Schöning eine engagierte Partnerin für seine Idee gefunden. Und nicht nur das: Petra Lepsin ist gelernte Hotelfachfrau und Tourismusfachwirtin - also bestens geeignet für seine ehrgeizigen Pläne. "Wir können 24 Betten für Übernachtungsgäste anbieten", erzählt Petra Lepsin und ist überzeugt davon, dass sich diese in dengemütlichen Dachgeschosszimmern, von denen einige sogar "Elbblick" haben, wohlfühlen werden. "Touristen können mit dem Zug anreisen, ihr Zimmer beziehen, dann bei uns gut essen und zu Fuß die Altstadt erreichen", schwärmt die frischgebackene Betriebsleitern. Wenn die Gäste Glück haben, gibt es abends Lifemusik im Restaurant, oder der Verein KunstVoll am Zug hat eine Kulturveranstaltung vorbereitet.

Dass Thomas Schöning mit seiner Geschäftsidee 15 neue Arbeitsplätze in Lauenburg schafft, nutzt er nicht zur Eigenwerbung. "Unsere Idee steht und fällt mit guten Mitarbeitern", weiß Schöning und baut auf deren Engagement. Die Betriebsgesellschaft Bahnhof wird auch Ausbildungsstätte. Petra Lepsin nimmt eine künftige Tourismusfachkraft unter ihre Fittiche. Auszubildende im Gastronomiebereich sollen folgen.

Zwei Köche werden alles geben, damit die gutbürgerliche Küche des Bahnhofs schon bald in "aller Munde" ist. Dass der Name "Bahnhofsrestaurant" dem Visionär Schöning zu einfallslos ist, verwundert nicht. Eine Idee habe er schon, auch wenn diese "ein wenig verrückt" sei. Künftig wird es demnach auch im Norden eine "Zugspitze" geben. "Wir werden damit Touristen anlocken wie die Bayern", verspricht Schöning augenzwinkernd. www.bahnhof-lauenburg.de