Lauenburg. Akzeptieren die Politiker einen Bürgerentscheid über den Schrägaufzug oder müssen die Befürworter unter den Lauenburgern den Umweg über ein Bürgerbegehren gehen, um über das umstrittene Projekt abstimmen zu können?

Diese Frage wird sich morgen wie ein roter Faden durch die Sondersitzung der Stadtvertretung ziehen, die um 19 Uhr in der Mensa der Gemeinschaftsschule beginnt.

Bürgermeister Harald Heuer ist nach Vorgesprächen mit Stadtvertretern optimistisch, morgen die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit für den direkten Weg zu erhalten. Da im Parlament keine klare Mehrheit für oder gegen das Gesamtprojekt mit Aufzug und Touristinformation im Haus Elbstraße 109 zu erkennen sei, könne die Politik beschließen, die Bürger über eine solche wichtige Angelegenheit der Selbstverwaltung entscheiden zu lassen. Die Verwaltung schlägt vor, in diesem außergewöhnlichen Fall von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen.

Sollte das Parlament diesem Vorschlag folgen, stehen Folgebeschlüsse auf der Tagesordnung. Genehmigt werden müssen die Kosten von 6000 Euro, die der Entscheid durch Entschädigungen für Wahlhelfer und Anmietung der Wahllokale verursachen würde und die derzeit im Haushalt nicht zur Verfügung stehen. Festgelegt werden muss auch der Termin der Abstimmung. Verwaltungs-Vorschlag: Sonntag, 28. Juni. Schließlich müssen acht Mitglieder und deren Vertreter für den Wahlausschuss benannt werden.

Weiteres wichtiges Thema der Sitzung: Die Stadtvertreter sollen per Satzungsbeschluss über den Bebauungsplan Nr. 90 die Weichen stellen für ein weiteres umstrittenes Projekt in der Stadt: den Bau eines Penny-Marktes auf dem ehemaligen Krankenhausgelände.