Lauenburg . “Ich kenne Rainer Staneck als umtriebigen Geschäftsmann, also war klar, dass er in Lauenburg wieder etwas Neues schaffen wird“, so Bürgermeister Harald Heuer am Rande der Baustelle des zweiten Askanierhauses im Raiffeisenweg.

Um seine Idee vom "Betreuten Wohnen" umzusetzen, ist Staneck auf die Suche nach einem Investor gegangen und konnte die Firma Semmelhaack aus Elmshorn dafür gewinnen. Doch bis jetzt die Bagger anrücken konnten, gab es viele Klippen zu umschiffen. Staneck und Hartmut Thede, Projektentwickler für Sozialimmobilien bei Semmelhaack, mussten wegen der Finanzkrise und der Umstrukturierung des Marktes immer wieder korrigieren und neu planen.

Noch ist die Baustelle zwar nur eine Grube, aber Ute Roquette aus dem Bereich Immobilienmanagement des Unternehmens erklärt, was hier entstehen soll: "Wir planen 40 Wohnungen für Senioren, die noch selbstständig leben wollen, aber gewisse Betreuungsleistungen trotzdem in Anspruch nehmen möchten", so die Immobilienfachfrau. 21 Wohnungen davon werden mit öffentlicher Förderung gebaut. Das heißt, wer bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreitet, kann dort einziehen und bezahlt für die 2-Zimmerwohnung dann zwischen 215 und 330 Euro Kaltmiete. Die anderen 39 Wohnungen sind frei finanziert und werden zwischen 320 und 460 Euro monatlich kosten.

Rainer Staneck weiß, dass an einer derartigen Wohnform ein riesiger Bedarf besteht. "Die Menschen wollen solange es geht in ihren eigenen vier Wänden leben." Einige Annehmlichkeiten, die das Leben im Alter erleichtern, werden zu einem Preis von 65 Euro monatlich Standard sein. So können die Bewohner im Notfall 24 Stunden am Tag über ein spezielles Rufsystem Hilfe holen. Außerdem sind die Telefongebühren schon in diesem Paket enthalten.

Staneck weiß aber auch, dass in einigen Fällen diese Dienstleistungen nicht ausreichen. "Die Mieter können jederzeit weitere Leistungen mit uns vereinbaren, die ihrer Lebenssituation entsprechen, bis zur Schwerstpflegestufe", so der Betreiber. Vor allem aber sollen sich die Bewohner im Askanierhaus II wohlfühlen. Geplant sind auch kulturelle Veranstaltungen und gemeinsame Ausflüge. "Niemand soll sich in diesem Haus einsam fühlen", sind sich Ute Roquette und Rainer Staneck einig.

Die Fertigstellung des 3,8 Millionen teuren Gebäudekomplexes ist für das Frühjahr 2010 vorgesehen. "Es gibt schon jetzt Wartelisten für die Wohnungen", erzählt Ute Roquette. Für sie eine Bestätigung, dass die Entscheidung ihres Unternehmens in Lauenburg zu investieren richtig war.