Lauenburg (wb). Die Pflege nach einer Operation im Krankenhaus, die anschließende Betreuung durch einen Pflegedienst in der eigenen Wohnung oder die Versorgung von Senioren - fast alles Frauensache.

85 Prozent aller Beschäftigten in Pflegeeinrichtungen sind laut aktuellem Datenreport des Statistischen Bundesamtes weiblich. Das Awo- Bildungszentrum Hohegeest liegt damit im Trend. Auch hier sind nur etwa 15 Prozent der Absolventen männlich. "Der Anteil von Männern in der Pflege steigt aber. Auch heute war schon ein junger Mann hier, um sich über die Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren", sagte Alena Behrendt, Pädagogische Leiterin der Fachschule für Altenpflege, beim Informationstag der Bildungseinrichtung. Auch Thomas Hoffmann-Schiller, Leiter des Bildungszentrums Hohegeest, wünscht sich mehr Männer in Pflegeberufen.

In Lauenburg wurde dies bereits früh berücksichtigt: Noch im Gründungsjahr 1995 des Awo-Bildungszentrums trat der erste Mann seine Ausbildung an. Generell beobachtet Hoffmann-Schiller eine starke Fluktuation in der Altenpflege. Nach der Ausbildung arbeiten die meisten Ausgelernten nur zwei bis drei Jahre in der klassischen Pflege. "Dann folgt der erste Berufs-Knick, es wird Bilanz über das bisher erreichte gezogen und sich beruflich verändert", sagt Hoffmann-Schiller, der eine Pflegeeinrichtung in der Nähe von Bremen leitete, bevor er nach Lauenburg kam. Frauen setzen nach der Ausbildung häufiger aus, gehen in den Mutterschutz oder in Teilzeit, Männer streben früher höhere Positionen auf der Karriereleiter an.

An der Fachschule für Altenpflege im Bildungszentrum Hohegeest an der Reeperbahn 35 sind zwei Ausbildungen möglich: zum Altenpflegehelfer und zur examinierten Fachkraft für Altenpflege. Die Ausbildung zum Altenpflegerhelfer umfasst 18 Monate, eingesetzt werden die Pflegekräfte unter anderem in der Tagespflege, der ambulanten Pflege, in Krankenhäusern und auch in der Betreuung von Behinderten. "Bei allen Unannehmlichkeiten wie Schichtarbeit oder körperliche Belastung haben Berufe in der Altenpflege doch einen großen Pluspunkt: Sie sind krisensicher", sagt Hoffmann-Schiller.