Lauenburg (tja). Früher als erwartet schließt das Autohaus Travag am Glüsinger Weg seine Pforten: Am 30. April ist Schluss.

Den 15 Mitarbeitern wurde gekündigt, sie sollen zunächst vorübergehend von einer Auffanggesellschaft beschäftigt werden. Noch zum Jahresbeginn war Klaus Behrend, Geschäftsführer für Volkswagen bei der Lübecker Kittner-Gruppe, zu der Travag gehört, guter Hoffnung, einen Nachfolger zu finden. Das hat sich nun zerschlagen, der Betrieb wird zwei Monate früher als ursprünglich geplant geschlossen.

Zur Kittner-Gruppe, die von einer Familienstiftung betrieben wird, gehören in 40 Autohäusern 1600 Mitarbeiter. Doch jetzt läuft eine große Umstrukturierung im Unternehmen, das neben VW und Audi unter anderem auch BMW, Landrover, Fiat und Opel anbietet. Am Verkauf bei Neu- und Gebrauchtwagen in Lauenburg liegt es nicht, heißt es in Lauenburg. Obwohl für den Raum Lauenburg Fachleute einen Neuwagenumsatz von rund 650 Fahrzeugen pro Jahr über alle Marken sehen, gibt Kittner den Standort auf. Man wolle sich auf das Kerngebiet konzentrieren, heißt es in der Firmenzentrale. Und Lauenburg ist von der Hansestadt zu weit weg, um Synergien für einen Betrieb am Glüsinger Weg zu nutzen.

Dazu kommt, dass Volkwagen und Audi, die es bei Travag gibt, mittlerweile so viele Modelle auf dem Markt haben, dass diese in kleinen Schauräumen wie in Lauenburg nicht mehr vernünftig präsentiert werden können. In einem Brief an die Kunden teilt Martin Tischendorf, der Verkaufsleiter von Travag in Lauenburg mit, dass künftig die Filialen in Schwerin, Bad Oldesloe, Wismar oder Lübeck für die Lauenburger Kunden da sein werden. Doch andere Autohäuser mit VW und Audi, wie in Boizenburg, Schwarzenbek oder Grünhof, sind da deutlich näher dran. Tischendorf zur Schließung: "Leider zwingen uns die aktuelle Marktentwicklung und die aktuellen wirtschaftlichen Umstände dazu."

Was mit dem Gelände des Autohauses künftig passiert, ist noch offen. Zusammen mit dem ehemaligen Bauhof wäre Platz für ein größeres Bauprojekt vorhanden.