Lauenburg. Am Tag nach dem mehrheitlich verfügten Planungsstopp für den Schrägaufzug trafen sich die Mitglieder des Stadtmarketing- und Bürgervereins Pro Lauenburg zu ihrer Jahreshauptversammlung.

Aber der Schrägaufzug spielte an diesem Abend nur am Rande eine Rolle. Das Thema solle während der Versammlung nicht behandelt werden, ihm würden noch die notwendigen Informationen über den Beschluss fehlen, so Pro-Lauenburg-Vorsitzender Heinz Victor, einer der "geistigen Väter" des Projektes. Pro Lauenburg hatte sich in der Vergangenheit immer wieder für den Schrägaufzug ausgesprochen. Noch im Januar hatte Heinz Victor versucht, zwischen den festgefahrenen Positionen von Befürwortern und Gegnern zu vermitteln.

In seinem Jahresbericht trat Victor dem Eindruck entgegen, Pro Lauenburg sei 2008 nur wenig aktiv gewesen. "Das Gegenteil ist der Fall," sagte er. Jedoch habe es viel Arbeit für den Verein gegeben, die für die Öffentlichkeit nicht immer sichtbar gewesen sei. Dazu gehöre unter anderem die Realisierung des neuen Internet-Auftritts des Vereins, aber auch der politische Einsatz für den Schrägaufzug und der Kampf für die fachgerechte Pflege des Fürstengartens durch die Stadt.

Der Vorsitzende erinnerte in seinem Bericht unter anderem an die traditionelle Maibaumaufstellung und die Eröffnung des Rundwanderweges.

In diesem Jahr organisiert der Verein am 21. Juni im Rahmen der 800-Jahr-Feiern den ersten "Lauenburger Volkswandertag". Die Schirmherrschaft darüber hat Kreispräsident Meinhard Füllner übernommen.

Den Besuch von Ministerpräsident Peter Harry Carstensen im vergangenen Jahr nutzte Victor für ein Gespräch über die Elbuferpromenade, die nach Auffassung von Pro Lauenburg erhöht und verschönert werden sollte. Die Antwort aus dem Kieler Fachministerium ließ auch nicht lange auf sich warten und wies auf die Einbindung des Vorhabens in die Maßnahmen zur Hochwassersicherung hin. Hier konnte Bürgermeister Harald Heuer, der an der Versammlung teilnahm, Neues berichten: Am vergangenen Montag sei er mit Vertretern des Kieler Umweltministeriums auf einem Boot der Wasserschutzpolizei die Strecke entlang der Promenade abgefahren. Dabei, so Heuer, habe sich gezeigt, dass die Erhöhung der Promenade auf erforderliche Maße in jedem Falle am Denkmalschutz scheitern würde. Heuer: "Von der Idee können wir uns verabschieden." Das will der 2. Vorsitzende, Wilhelm Bischoff, nicht akzeptieren. "Da werden wir mit Sicherheit noch einmal nachhaken", kündigte er an.