Lauenburg (per). “Die Verkehrspolitik ist ein grünes Thema“ - so stimmte Hans-Peter Sierich auf das Pressegespräch ein.

Der Fraktionsvorsitzende der Lauenburger Grünen hatte den Spitzenkandidaten seiner Partei für die Bundestagswahl, Konstantin von Notz, und den Bundestagsabgeordneten Rainder Steenblock eingeladen, um Lauenburgs ganz "heiße Eisen" anzupacken: den Containerterminal und die Verkehrsbelastung in der Stadt.

Gerade mit dem ersten Thema taten sich die Grünen im Kommunalwahlkampf schwer. Ihr Dilemma: Einerseits wollen sie zwar so viel wie möglich auf dem Wasser transportiert wissen, andererseits fürchten sie, dass mit dem Containerterminal noch mehr Lkw durch die Stadt donnern würden.

Jetzt glauben die Lauenburger Grünen einen Ausweg aus dieser Misere gefunden zu haben. "Die B 209 könnte entlang des Bahnhofs verlegt und dann durch eine neue Unterführung, die mit dem Bund ausgehandelt werden müsste, bis in das Gewerbegebiet geführt werden", so Sierich.

Ausgegoren sind diese Pläne allerdings noch nicht. Im Moment könne man weder etwas über die Kosten sagen, noch sei klar, wie das Antragsverfahren dafür gestaltet werden müsse. "Bisher ist es ein Denkansatz, der Fahrzeugverkehr aus der Stadt leiten und auch das Gewerbegebiet durch die direkte Anbindung an den Containerterminal attraktiver machen würde." Das Problem der Mautflüchtlinge auf Lauenburgs Straßen glauben die Grünen anders anpacken zu können als die Verwaltung und die anderen politischen Kräfte in der Stadt. Zunächst einmal gaben sie ihrem Bundestagsabgeordneten Rainder Steenblock eine Aufgabe mit auf den Weg: Er soll ausloten, welche Befugnisse eine Kommune bei der Eindämmung des Fahrzeugsverkehrs überhaupt habe. Wenn das klar ist, will der Ortsverband eine Unterschriftenaktionen starten und so den Druck auf die Entscheidungsträger in Kiel und Berlin erhöhen.

Der Stadtverwaltung sprechen die Grünen den ernsthaften Willen ab, an der unerträglichen Situation für die Lauenburger etwas ändern zu wollen. "Das sind nur Lippenbekenntnisse", so der Vorwurf von Niclas Fischer.

Hans-Peter Sierich wird noch deutlicher: "Der Bürgermeister sollte sich mal an die Bundesstraße 5 stellen und Lastwagen stoppen. Das wäre eine Aktion, statt immer nur die Bürger zu rügen, die sich angeblich zu wenig gegen die Verkehrsbelastung wehren."

Pläne sind noch nicht ausgegoren - Steenblock soll Chancen ausloten