Lauenburg. Es wurde gerechnet und geplant, wegen der Finanzkrise und der Umstrukturierung des Marktes, bei der der Gesetzgeber ambulanter Pflege Vorrang vor Vollzeitpflege gab, korrigiert und wieder neu geplant.

Doch jetzt ist alles unter Dach und Fach: "Die Baugenehmigung und die Förderbescheide liegen vor, im März rollen die Bagger an", verkündete Hartmut Thede, Projektentwickler für Sozialimmobilien bei der Elmshorner Wohnungsbaugesellschaft Theodor Semmelhaack, beim traditionellen Eisbein-Essen zum Jahresbeginn des nach der Lauenburger Herzogdynastie benannten Pflegeheimes Askanierhaus.

Für dessen Betreiber Rainer Staneck bedeutet diese Nachricht, dass er kaum Zeit zum Luftholen erhält. Denn im März wird er den ebenfalls in Kooperation mit Semmelhaack errichteten Neubau mit 47 Pflegeplätzen und 30 Wohnungen in Schwarzenbek einweihen. Danach muss er sich um den Lauenburger Neubau kümmern, in dem 40 Zwei-Zimmer-Wohnungen mit Größen zwischen 46 und 62 Quadratmetern geplant sind. Die Fertigstellung ist noch für das Jahr 2009 geplant. Langfristig ist eine Aufstockung des Personals von derzeit 70 auf 110 Arbeitskräfte geplant, davon 84 in Lauenburg (bisher 48).

Möglich wurde der Neubau durch einen Deal: Staneck hat das Gebäude-Ensemble mit dem Askanierhaus und dem Restaurant Soltstraatenhus und das 2800 Quadratmeter große Areal, auf dem der Neubau entsteht, an Semmelhaack verkauft. Die von seiner Familie gegründete Askanierhaus GmbH & Co. KG bleibt aber Betreiber der Pflegeeinrichtung und der Gaststätte und wird auch den Neubau übernehmen. Dessen Konzept wird die Anbindung an das Pflegeheim sein: Die Bewohner können die Möglichkeiten der ambulanten Pflege nutzen. Sie profitieren auch von einen weiteren Schachzug: Telefone werden als Nebenstellenanlage des Askanierhauses angemeldet. So entfällt die Grundgebühr.

"Senioren sollen sich das Altwerden leisten können", sagte Thede bei der Vorstellung des Konzeptes. Für die 21 geförderten Wohnungen wird ein Quadratmeterpreis von 5,10 Euro verlangt, bei den 19 Wohnungen, die im freien Wohnungsbau entstehen, liegt er bei sieben Euro. Möglich wurde die Förderung des 3,7 Millionen Euro teuren Projektes, weil die Kreditanstalt für Wiederaufbau die geplante Pellet-Heizung als Teil des Programms " Regenerative Energie" akzeptiert hat.

Für Rainer Staneck ist das Ende der Fahnenstange aber noch nicht erreicht: Sämtliche Dienstleistungen wie Küche, Wäscherei und ambulante Pflege werden im Schwarzenbeker Neubau angesiedelt, die Zentralverwaltung und die Basisstation des ambulanten Pflegedienstes wechseln in die angekaufte " Villa Hoffmann" an der Ecke Weingarten/Reeperbahn. "Damit schaffen wir Platz für einen weiteren Neubau in Richtung Westen und können die Kapazität des Askanierhauses von derzeit 95 auf 113 Plätze vergrößern und mehr Einzelzimmer bieten" sagt Staneck: "Dann ist aber Schluss."