Lauenburg (bd). Die dänischen Besatzer haben ohne Zweifel ihre Spuren in Lauenburg hinterlassen. Sichtbarstes Zeichen ist die Friedrichsbrücke.

Der Zugang zum Schloss wurde 1819 vom Dänen-König Frederik VI. eingeweiht. Der Monarch schoss sich übrigens 1820 zum König der Lauenburger Schützengilde von 1666 - ebenso wie sein Nachfolger Frederik VII. im Jahre 1851.

Zwei dänische Besatzungszeiten gab es in der Elbestadt. Die erste begann 1209 mit der Stadtgründung durch Waldemar II., der sich in Territorialkämpfen gegen Wenden, Slawen und Askanier behaupten musste und endete 1227 mit der Schlacht von Bornhöved, in der die Dänen eine vernichtende Niederlage einstecken mussten. 1815 wurde Europa durch den Wiener Kongress neu aufgeteilt, wieder waren die Dänen an der Macht und blieben es bis 1865, als sie von den Preußen vertrieben wurden. "Das war aber eher eine friedliche Zeit", weiß Stadtarchivar Dr. William Boehart.

Hans-Peter Iversen aus der SPD-Fraktion in der Stadtvertretung möchte die enge Verknüpfung Lauenburgs mit dem dänischen Königshaus nutzen. Er wird am Dienstag, 10. Februar, in der Sitzung des Ausschusses für öffentliche Einrichtungen und Tourismus beantragen, die dänische Königin Margarete II. oder einen Vertreter des Königshauses zur 800-Jahr-Feier der Stadt einzuladen.

"Der dänische König war 1209 Gründer unserer Stadt und weil eine dänische Stadtgründung zu jener Zeit in Deutschland eine Seltenheit darstellt, sollte die auch entsprechend gewürdigt werden. Zudem gibt es enge familiäre Beziehungen der späteren Herrscher zum dänischen Königshaus. So war Heinrich der Löwe der Schwiegervater von König Knut VI.", begründet der SPD-Politiker den Antrag.