Lauenburg. Eine Woche nach dem Eisbrecher-Einsatz vor Lauenburg hat sich die Lage auf der Elbe für die Schifffahrt entspannt. “Freie Fahrt“ gilt für den Flussbereich zwischen Lauenburg und Hamburg - auch wenn bisher nur wenige Schiffsführer diese Möglichkeit nutzen.

Im Oberelbebereich bis Dömitz gilt die Freigabe mit der Einschränkung "nur bei Helligkeit und klarer Sicht", so lange noch die Gefahr besteht, dass Binnenschiffe mit treibenden Eisschollen kollidieren können, die derzeit von Eisbrechern des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) Magdeburg gebrochen werden. "Dort kontrollieren wir gerade, ob Markierungstonnen durch den Eisgang versetzt oder abgerissen wurden. Bis zum Wochenende sollten die Arbeiten abgeschlossen sein", sagt Sachbearbeiterin Silke Schreier vom WSA Lauenburg. Die Flotte der Lauenburger Außenstelle, die vor der Elbestadt im Einsatz war, ist in den Geesthachter Schutzhafen zurückgekehrt - bis auf den Eisbrecher " Bison", der bei der Hitzler-Werft repariert wird. Auch die Elbfähren "Amt Neuhaus" und "Tanja", mit denen Petra und Jörg Wilhelm zwischen Bleckede und Neu-Bleckede sowie Bernd Karstens zwischen Darchau und Neu-Darchau pendeln, haben den Betrieb wieder aufgenommen. Probleme gibt es noch auf den künstlichen Wasserstraßen. Auf dem Elbe-Lübeck-Kanal müssen Schiffsführer noch mit zwei mit fünf Zentimeter dicken Eisschollen rechnen, auf dem Elbe-Seiten-Kanal gibt es "starke Behinderungen". Im Oberelbebereich sind die Müritz-Elde-Wasserstraße und die Stör-Wasserstraße, die die Elbe mit dem inzwischen eisfreien Schweriner See verbindet, nur bedingt passierbar.

Die Schollen, die beim Eisbrecher-Einsatz an das Ufer "bugsiert" wurden, sorgen derzeit für zum Teil bizarre Bilder - ein Eldorado für Hobbyfotografen. Auf der Lauenburger Hafenspitze verleitet die etwa 1,20 Meter hohe Barriere zum Schnappschuss aus der Froschperspektive, die die Fachwerkkulisse der Altstadt hinter einer "Eismauer" verschwinden lässt. Und wer am Elbufer in Richtung Glüsinger Grund spaziert, wird zahlreiche weitere lohnenswerte Motive entdecken. Nicht ratsam ist allerdings ein Spaziergang auf der - vorsichtshalber gesperrten - Elbuferpromenade zwischen dem Rufer-Platz und dem Hotel Möller. Hier hat der Eisbrecher-Einsatz zum Teil unüberwindliche Hindernisse aufgetürmt, die wohl erst bei der nächsten längeren Wärmeperiode abschmelzen werden.