Witzeeze. Aus anfangs vereinzelt einfliegenden Silberreihern im Naturschutzgebiet der Stecknitz und Delvenau ist zum Jahresbeginn 2009 eine beachtliche Kolonie dieser hübschen schneeweißen Großvögel geworden.

Aus dem Stecknitztal bei Büchen-Dorf stiegen vor wenigen Tagen 13 Silberreiher vom Schilfufer der Stecknitz auf. Wenige Kilometer weiter, zwischen Witzeeze und Dalldorf, zählten Beobachter noch einmal 12 Exemplare dieser ursprünglich im südöstlichen Europa beheimateten, exotisch wirkenden Vögel. Hier und da scheint es mehr Weiße als Graue zu geben; das könnte aber auch an der besseren Tarnfarbe der Graureiher liegen. Es steht aber fest, dass uns seit etwa fünf Jahren in zunehmender Zahl Silberreiher besuchen. Auf weißen Raureifwiesen oder Schneeflächen haben es diese hübschen Vögel, wie unsere heimischen Graureiher, nicht leicht, Nahrung zu finden. In den noch nicht zugefrorenen Bächen wurden Silberreiher beobachtet, die bis zum Bauchgefieder durch das Wasser wateten und dort, besonders im schlammigen Uferbereich, nach Beute stocherten. Es blinkerte äußerst selten in den Schnäbeln der Reiher. Kleine Fische sind also eher Mangelware.

Würmer, Käfer, Larven, Egel, verschiedene Schneckenarten, Krebse und, als besondere Leckerbissen, im Uferschlamm verborgene Frösche und Kröten. Auch eine Maus am Bachrand kommt gelegen.

Weder Grau- noch Silberreiher gehören zum "jagdbaren Wild". Tierische Feinde haben die Reiher kaum. Anschleichende Füchse bemerken sie rechtzeitig, und der mächtige Seeadler, der ihnen gefährlich werde könnte, schlägt eher fleischige Beute. Irgendwann im Winter werden die "Silbernen" zu ihrer weiten Reise zu wärmeren Revieren aufbrechen.

Wer es aber farbig haben möchte, der sollte die Gelegenheit nutzen, jetzt an fließenden Bächen des Eisvogel als "fliegenden Edelstein" zu bewundern.