Lauenburg (per). War es das Geld, das Rasmus Dittmer (SPD) lockte oder die Liebe? Immerhin hatte Jochen Wallmann (CDU) auf dem diesjährigen Weihnachtsmarkt der Freundin seines politischen Widersachers ein “unmoralisches Angebot“ gemacht: Sollte die Möllnerin es schaffen, ihren Freund aus Lauenburg nach Mölln zu locken, würde er dafür eine “Kopfprämie“ springen lassen.

Wie hoch der finanzielle Anreiz war, verriet Rasmus Dittmer nicht. Nur soviel: "Jochen, das wird teuer!" Mit seinem Rücktritt als Fraktionsvorsitzender und Stadtvertreter sorgte Dittmer auf der Stadtvertretersitzung für einen echten Paukenschlag. "Ich habe mir die Entscheidung, Lauenburg zu verlassen nicht leicht gemacht und lange mit meiner Freundin darüber diskutiert", bekannte er. Seine Parteifreunde aber auch seine politischen Gegner bescheinigten dem streitbaren Sozialdemokraten eine "faire Zusammenarbeit". Auch Rasmus Dittmer zeigte sich von seiner "süßen Seite". Er hatte allen Stadtvertretern ein Päckchen Weihnachtskekse auf den Platz gelegt und sorgte damit für gelegentliches Rascheln aus den Reihen aller Fraktionen während der viereinhalbstündigen Mammut-Sitzung.

Dittmer, der auch in seiner letzten Sitzung in der Diskussion um den Schrägaufzug noch einmal sein ganzes Temperament zeigte und aus seiner Ablehnung des Bauwerkes keinen Hehl machte, erhielt von Bürgervorsteher Andreas Lojek eine besondere Einladung: "Rasmus, wenn du uns später in Lauenburg besuchst, kannst du mit dem Kinderwagen von der Altstadt zur Oberstadt mit dem Schrägaufzug fahren."