Lauenburg (bd). Erinnern Sie sich noch an Dieter Frommer? Im Frühjahr 2002 brachte sich der Lübecker Diplom-Kaufmann und Diplom-Ingenieur selbst als parteiloser Einzelkandidat für die Bürgermeisterwahl in Lauenburg ins Gespräch.

Bei der Abstimmung am 21. April fiel Frommer aber durch. 12,2 Prozent oder 550 Bürger entschieden sich für ihn. Strahlender Sieger war damals Harald Heuer, der im ersten Wahlgang mit 55,3 Prozent die absolute Mehrheit erringen konnte und seinem Amtsvorgänger Heinz Werner Albrecht (21,2 Prozent) eine herbe Niederlage bereitete.

Albrecht wohnt heute wieder in seiner Heimatstadt Husum und arbeitet in der Verwaltung eines Kieler Unternehmens - hält aber Kontakt zu Lauenburg. Schlusslicht mit 11,3 Prozent wurde damals Peter Perthun. Der ehemalige SPD-Ortsvorsitzende und Kreistagsabgeordnete ist weiterhin bei der GKSS in Geesthacht beschäftigt und hielt als "Lauenburger Jung" seiner Heimatstadt die Treue.

Um Frommer aber war es still geworden, seit er am Abend des Wahltages kommentarlos den Magistratssaal verließ. Doch heute kehrt der inzwischen 59-Jährige, derzeit im Norden als Vertriebsleiter einer Frankfurter Firma tätig, ins Rampenlicht zurück: In der Jahresversammlung des Fußball-Regionalligisten VfB Lübeck will er als Gegenkandidat von Präsident Wolfgang Piest antreten. Seit er fünf Jahre alt war, sei er regelmäßig ins Stadion Lohmühle gegangen und habe dort auch für den VfB gespielt, begründet er sein Interesse. Erfahrung als Funktionär habe er von 1999 bis 2003 beim heutigen Drittligisten Eintracht Braunschweig gesammelt. Dort sei er im Wirtschaftsrat für den Amateurbereich zuständig gewesen.

Im Falle der Wahl hat Frommer - wie damals in Lauenburg - große Pläne. Er will finanzkräftige Sponsoren, die dem unter Insolvenzverwaltung stehenden Lübecker Club in den vergangenen Monaten den Rücken gekehrt haben, wieder ins Boot holen und die Mitgliederzahl von derzeit rund 1000 vergrößern.