“Saskia Reich“ und “Svenja Reich“, die ersten beiden Chemietanker, die der Lauenburger Reeder Markus Reich (49) in Eigenregie bauen ließ und nach seinen Töchtern benannte, werden ihren Heimathafen Lauenburg nie sehen: Sie sind zu lang für die Schleusen, die die Elbestadt mit dem europäischen Wasserstraßennetz verbinden.

Eingesetzt werden sie zum Transport von Chemikalien auf dem Rhein. Seinen dritten Schiffsneubau widmet der Inhaber der Firma Reich-Schifffahrtsbetriebe seiner Ehefrau.

Mit 86 Metern Länge, 9,50 Metern Breite und einem Tiefgang von 3,20 Metern passt das nach neuesten Erkenntnissen gefertigte Doppelhüllen-Chemie-Tankschiff "Heike Reich" bequem durch die Hebewerke. Gebaut und ausgerüstet wurde es auf einer niederländischen Werft, derzeit nimmt der Schiffsführer Kurs auf Lauenburg. Freitag soll das Ziel erreicht werden.

Am Sonnabend will Markus Reich das Schiff den Lauenburgern präsentieren: Vor der für 14 Uhr geplanten Taufe am Lösch- und Ladeplatz können Interessierte den Tanker von 11 bis 13.45 Uhr inspizieren. Danach ist ein Fest mit geladenen Gästen an Bord des Fahrgastschiffes "Lüneburger Heide" geplant.

Die Schifffahrtstradition der Familie Reich reicht mehr als 100 Jahre zurück. Heute ist Markus Reich, der als "Kind der Elbe" am 22. November 1958 in Schnackenburg geboren wurde und mit seiner Familie in Lauenburg wohnt, einer der verbliebenen acht Partikuliere in Lauenburg, die als "Kapitän" auf eigenen Schiffen fahren. Früher, so weiß der Hohnstorfer Experte Rolf Lohmann, waren in der "Schifferstadt" mehr als 100 Partikuliere mit eigenen Motorschiffen registriert. Dazu zählen kann man noch die Schiffsführer der in Lauenburg ansässigen Reedereien.