Das Recht, Münzen zu prägen, war im Mittelalter ein besonderes Privileg das nur wenigen Städten von den Landesherren eingeräumt wurde. Auch wenn Bürgermeister Harald Heuer angesichts der städtischen Haushaltslage so ein Münzprivileg für Lauenburg sicher begrüßen würde, dürfte diesem Wunsch in Berlin eher nicht entsprochen werden.

Dennoch erhält Lauenburg zu seiner 800-Jahr-Feier im kommenden Jahr zumindest eine Medaille, die an das denkwürdige Ereignis dauerhaft erinnern soll. Die Raiffeisenbank Lauenburg hat zum Jubiläum gemeinsam mit der auf solche Prägungen spezialisierten Firma Euromint aus Bochum eine Gedenkmedaille herausgegeben, die jetzt der Öffentlichkeit präsentiert wurde.

Als "einziges Geldinstitut, das seinen Firmensitz in Lauenburg hat", sei es für die Raiffeisenbank Ausdruck der besonderen Verbundenheit, mit der Medaille zum großen Stadtjubiläum im kommenden Jahr einen Beitrag zu leisten, betonten die beiden Raiffeisen-Prokuristen Ute Stolberg und Joachim Pehmöller. Und: "Wir freuen uns immer, wenn wir Aktivitäten in Lauenburg unterstützen können."

Die Medaille gibt es in einer Ausführung aus 999er Silber. Sie ist ab sofort für 29,90 Euro in der Raiffeisenbank erhältlich. Zudem gibt es die Prägung auch in einer Version aus hochreinem 999,9er Gold, die auf Bestellung produziert und zurzeit für 379 Euro angeboten wird. Beide Versionen der Medaille sind mit einem Zertifikat über den Edelmetallgehalt ausgestattet und tragen unter anderem den "Rufer" und den Kaiser Wilhelm als Motive.

Euromint-Verkaufsleiter Manfred Obermeier: "Medaillen dienen schon seit 3000 Jahren dazu, künftige Generationen an herausragende geschichtliche Ereignisse zu erinnern." Angesichts des langwierigen Lauenburger Historikerstreites um das "wahre" Jubiläum der Stadt sei die Medaille künftigen Generationen vielleicht eine Hilfe, weil "Edelmetall deutlich haltbarer als Papier ist", so Obermeier. Zumindest werde es künftig keinen Streit um historische Dokumente geben.