Geesthacht. Rückbesinnung unter dem neuen Vorsitzenden Alexander von Strombeck auf die Stadt und das Umland. Was 2023 geplant ist.

Eine kleine Spitze hinsichtlich der Ausrichtung der Wirtschaftlichen Vereinigung Geesthacht (WVG) in der jüngeren Vergangenheit konnte sich Bürgermeister Olaf Schulze beim Jahresessen der WVG im Autohaus Brinkmann an der Steinstraße nicht verkneifen. „Beim letzten Mal vor Corona waren wir in Escheburg. Jetzt sind wir wieder da, wo ich 2016 meine erste Rede als Bürgermeister bei ihnen gehalten habe“, sagte der Verwaltungschef vor den rund 60 Teilnehmern und Gästen.

Auch dem neuen Vorsitzenden Alexander von Strombeck, der im April nach acht Jahren Jürgen Wirobski an der Spitze abgelöst hatte, war die Bemerkung nicht entgangen. Sie deckt sich mit dem geplanten Richtungswechsel der lokalen Wirtschaftsvertreter. Die WVG zählt 161 Mitglieder. Ihr Motto: Zurück zu den Wurzeln. „Eine Konzentration unserer Tätigkeiten auf Geesthacht und die allernächste Nachbarschaft – das ist das Ergebnis der Gespräche mit unseren Mitgliedern“, sagte von Strombeck unserer Redaktion. Dazu gehören Themen wie die derzeit diskutierte Parkplatzsituation an der Leibnizstraße. Dagegen hatte Wirobski einen stärker regional ausrichteten Ansatz.

Rückbesinnung auf die Stadt und das Umland

Persönlich konnte er wegen einer Corona-Erkrankung leider nicht anwesend sein, ließ es sich aber nicht nehmen, per Videoschalte eine Rede zu halten. Er verwies dabei auf den turbulenten Beginn seiner Amtszeit, als in der Nacht nach der Wahl die WVG-Webseite (wvgeesthacht.de) gehackt wurde.

Der WVG-Vorsitzende Alexander von Strombeck (l.) und sein Vorgänger Jürgen Wirobski.
Der WVG-Vorsitzende Alexander von Strombeck (l.) und sein Vorgänger Jürgen Wirobski. © Dirk Palapies | Luftbilder Mobil Jürgen Karsch

Die gesunkene mediale Präsenz, auf die der Vorstand angesprochen wurde, sei darauf zurückzuführen, dass sich die Führungsriege bewusst Zeit für Hintergrundgespräche mit Mitgliedern genommen habe. Aus diesen hervorgegangen sind einige Vorhaben für das Jahr 2023: ein monatlicher Netzwerkabend in zwangloser Atmosphäre, die Wiederaufnahme von Unternehmensbesuchen sowie Gewerbegebietstreffen mit dem Bürgermeister.

Kommt 2023 das „Schaufenster Geesthacht“

Außerdem sind 2023 Aktionswochenenden in der Fußgängerzone und eine Neuauflage des Weihnachtszaubers geplant. Am Donnerstag, 8. Dezember (17.30 Uhr), dieses Jahres treffen sich die Mitglieder zum Glühweintrinken. Ob die Messe „Schaufenster Geesthacht“ durchgeführt wird, ist ebenfalls in Planung.

Derweil spannte Bürgermeister Schulz in seiner Gastrede einen Bogen über die anstehenden Aufgaben und Herausforderungen, die Stadt und Wirtschaft gleichermaßen betreffen: eine veränderte Gesellschaft durchs vermehrte Homeoffice, die allseits herrschenden Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung, die Anforderungen an das wachsende Geesthacht hinsichtlich der Schaffung von Kita- und Schulplätzen oder der Infrastruktur. „Privatpersonen sind durch die Bundesregierung bei Gas- und Strompreise jetzt abgesichert. Wie Firmen das nächste Jahr überstehen, wird spannend“, sagte Schulze.

Etwas Platz für Neuansiedlungen von Unternehmen gibt es noch in der Stadt. „An der Leibnizstraße halten wir die beiden größten Grundstücke noch zurück, falls sich eine Firma verändern will“, sagte der Bürgermeister. Die Grundstücke sind rund 17.000 beziehungsweise 11.000 Quadratmeter groß.