Geesthacht. Bürgermeister Olaf Schulze hat zwar seine Wette gewonnen, dennoch löste er seinen Einsatz beim Stadtradel-Auftakt ein.

Eigentlich hatte er die Wette ja gewonnen, trotzdem löste Bürgermeister Olaf Schulze sein Versprechen ein – eine Tandemfahrt. Denn nur 37 Kinder bewältigten beim Stadtradel-Auftakt am Sonntag bis 14.30 Uhr den von Mitarbeitern der Verwaltung aufgebauten Laufrad-Parcours auf dem Menzer-Werft-Platz. Das war zwar ein enormer Zuwachs gegenüber der Premiere vor einem Jahr. Da waren es bei Dauerregen nur fünf Kinder gewesen. Aber 50 Mädchen und Jungen bis zum Alter von drei Jahren hätten es mindestens sein müssen, damit Schulze verliert. So aber zeigte er sich großzügig und loste trotzdem aus, wer mit ihm als Stadtführer auf dem Tandem durch Geesthacht fahren durfte.

Karin Hartmann hieß die Gewinnerin. Ihr steckten noch die 24 Kilometer der Auftakttour in den Knochen, sie schwang sich aber trotzdem auf den Doppelsitzer. Mit etwas mulmigem Gefühl allerdings, auf einem solchen Gefährt nahm sie zum ersten Mal Platz. „Möchten Sie mit mir fahren?“, fragte Schulze vorher galant. „Wenn Du vorsichtig fährst“, gab die Geesthachterin zurück. Angesetzt war eine halbe Stunde. „Ich fahre jetzt aber nicht in die Oberstadt“, meinte der Bürgermeister nach dem Start.

Olaf Schulze ist von den Geesthachter Kitas begeistert

Auch Olaf Schulze war bei der Auftakttour natürlich dabei, und wieder ohne Helm. Das war ihm schon einmal angekreidet worden. „Ich trage immer einen Stützkragen um den Hals“, verrät er. Der funktioniert bei einem Sturz wie ein Airbag und schützt so den Kopf.

Bei Sonne, mildem Wind und knapp über 20 Grad herrschten ideale Temperaturen für das Radfahren, die mehr als 200 Mitfahrer zum Menzer-Werft-Platz lockten. „Die Beteiligung war schon klasse“, freute sich Schulze. Besonders angetan war er, dass die Geesthachter Kitas mittlerweile „so toll mitmachen“. Erst zum zweiten Mal gab es eine eigene Kinder-Tour über acht Kilometer, pausiert wurde auf dem Pferdchen-Spielplatz in der Hans-Meyer-Siedlung.

Die – pannenfreie – Tour der „Großen“ führte über Steinstraße und Am Schleusenkanal zum Borghorster Elbdeich, über Voßmoor und parallel zur A 25 und B 404 zur Hans-Meyer-Siedlung, den Fahrendorfer Weg hoch Richtung Hamwarde, dort wurde nach Süden Richtung Krümmel gewendet, an der Elbe entlang ging es zurück.

563 Anmeldungen lagen am Sonntag vor

Die Beteiligung (Stand Sonntag) deutet auf einen möglichen neuen Rekord beim Stadtradeln hin, berichtete Anette Platz vom Fachdienst Umwelt, die die Aktion in Geesthacht organisiert. 563 Anmeldungen liegen vor, schon 200 mehr als im vergangenen Jahr. Bei den Teams sind es 16 mehr, insgesamt nun 53. Das einzige Polit-Team stellt die SPD. „Wir sind 16“, sagt Fraktionsvorsitzende Petra Burmeister stolz. Auch Bürgervorsteher Samuel Walter Bauer hat sich diesmal seinen Parteigenossen angeschlossen. Statt im roten Shirt fuhr er in grüner Sportjacke mit.

Auch nach dem Start kämen immer noch so um die 300 Anmeldungen hinzu, hat Anette Platz in der Vergangenheit ausgemacht. Der bisherige Streckenrekord datiert aus dem Jahr 2020. 696 Radler erfuhren 135.336 Kilometer. Den zu knacken, könnte also möglich sein. Olaf Schulze setzt höhere Ziele. „Je mehr mitfahren, desto schneller kann die magische Marke von 150.000 Kilometern geknackt werden“, frohlockte er. Anmeldung per E-Mail an anette.platz@geesthacht.de oder unter 04152/133 05.