Sturmschäden: Arbeiten in den Forsten des Südkreises dauern bis nächste Woche

Orkantief "Niklas" hat vergangene Woche rund zehn Prozent des jährlichen Holzeinschlags in den Lauenburgischen Kreisforsten erledigt. Sehr stark betroffen sind die beiden Förstereien in Grünhof und Hamwarde. Im nördlichen Kreisgebiet waren die Schäden deutlich geringer. 5000 Festmeter, so schätzt Henner Niemann, der Leiter des Eigenbetriebs Kreisforsten, habe "Niklas" gekappt.

"Leider hat uns der Sturm nicht den Gefallen getan, die Bäume in die richtige Richtung zu werfen. Die Aufarbeitung ist vielerorts sehr mühsam", so Niemann. Eine sehr gefährliche Arbeit: Erst im Januar war ein Forstarbeiter schwer verletzt worden, als er beim Gut Hasenthal Windbruch aufgearbeitet hatte.

Die Förster André Guiard (Hamwarde) und Wolfgang Kruckow (Grünhof) haben ihre Reviere jetzt begutachtet und die Mitarbeiter zum Aufräumen losgeschickt. Zunächst werden Wege freigeräumt, um dann gekappte Bäume aus den Beständen holen zu können. Kruckow: "Spaziergänger sollten sich unbedingt an unsere Absperrungen halten. Sonst wird es gefährlich." Mindestens noch bis kommende Woche wird es brauchen, ehe die Wälder wieder sicher begangen werden können. Mit schweren Maschinen und durch Motorkettensägen arbeiten die Forstarbeiter die Sturmschäden auf. "Vor allem das Holz der umgeworfenen Fichten muss schnell raus, denn wenn es zu warm wird, bekommen wir ein Problem mit Borkenkäfern", erklärt Guiard. Die Schädlinge könnten sich sonst auch in den gesunden Beständen ausbreiten.

Vor allem im Bereich am Pumpspeicherwerk, an der Krümmelstraße, im Wald beim Gut Hasenthal sowie östlich von Grünhof beidseits der B 5 hatte "Niklas" ordentlich gewütet. 70 Prozent der Schäden entfallen auf Fichten, ein weiterer großer Teil auf Nadelbäume wie Kiefern und Lärchen. "Die zurzeit noch unbelaubten Laubbäume stehen einfach besser", weiß Niemann. Und weiter: "Wir haben auch nur wenige Schneisen, die der Wind in die Bestände gerissen hat. Es sind überall vielmehr Einzelwürfe, die kreuz und quer liegen." Guiard: "In einigen Abteilungen ist es wie ein großes Mikadospiel. Man muss bei den übereinander liegenden Stämmen extrem aufpassen, welche Spannungen da herrschen und genau prüfen, wie man die Stämme beseitigt."

Wirtschaftlich betrachtet sind die Schäden nach Einschätzung der Förster zurzeit übersichtlich. "Das zusätzlich auf den Markt drängende Holz wird die Preise etwas beeinflussen, aber es ist nicht so massiv wie bei früheren Stürmen", meint Guiard. Allerdings wird die normale Einschlagplanung vorerst über den Haufen geworfen.