Dutzende junge Leute täglich auf dem Sky-Center - Kunden und Mitarbeiter reagieren genervt

Kein Kicker, kein Billardtisch, keine Sofas zum Rumlümmeln und keine Spielekonsolen zum Daddeln - trotzdem hat sich das Parkdeck des Sky-Centers im Geesthachter Stadtzentrum zu einem alternativen Jugendtreff entwickelt. Seit einigen Monaten kommen hier junge Leute täglich zusammen, mit Auto oder ohne. In den vergangen Wochen ist die Zahl auf bis zu 50 angewachsen. Sie hören Musik, quatschen, lachen, blödeln - es fließt aber auch Alkohol, es wird geraucht und gekifft.

Für das Team des Sky-Centers an der Norderstraße ist die Situation auf dem Kundenparkplatz zunehmend eine Herausforderung. "Besonders zum Feierabend werden Mitarbeiter durch die Jugendlichen belästigt, sie halten sich häufig in den Treppenaufgängen zum Parkdeck auf. Wenn Mitarbeiter die Jugendlichen dann bitten, das Gebäude zu verlassen, werden sie verstärkt beschimpft", sagt Sabine Pfautsch, Leiterin der Coop-Unternehmenskommuikation.

Täglich gebe es zudem Beschwerden von Kunden, die angeben, beschimpft und bespuckt worden zu seien. Pfausch: "Wir überlegen, einen privaten Wachdienst zum Schutz unserer Mitarbeiter und Kunden einzusetzen."

Auch Erdem Dogac, Mitarbeiter der mobilen Jugendpflege, beobachtet die Entwicklung auf dem Parkdeck genau. Er ist derzeit täglich vor Ort. "Es ist immer möglich, dass es etwas passiert, zumal sich dort unterschiedliche Gruppierungen treffen, also aus verschiedenen Stadtteilen, verschiedener Kulturen", sagt der Experte.

Am Donnerstag gegen 17 Uhr musste die Polizei zum ersten Mal anrücken, weil ein Streit unter Jugendlichen eskalierte. Ein 13-jähriger Junge versprühte Pfefferspray. Die Gaswolke zog in den Vorraum des Sky-Centers. Zwei Passanten mit Baby und eine Reinigungskraft erlitten Atemwegsreizungen.

Jürgen Hellwig warnt jedoch davor, die Situation zu dramatisieren. "Grundsätzlich fühlt sich die Allgemeinheit von einer Ansammlung Jugendlicher schnell bedroht", sagt der stellvertretende Leiter der Polizei Geesthacht. "Man muss aber objektiv gucken, was passiert da wirklich." Und da sei der Polizei - abgesehen vom Vorfall am Donnerstag, für den sich der 13-Jährige entschuldigte - bisher nichts bekannt.