Image: IHK und ADAC kämpfen für den Bau der A 21

Der Verkehr im Hamburger Osten steht regelmäßig im Stau. Abhilfe könnte die Verlängerung der Autobahn 21 von Norden her mit einer Elbquerung bei Geesthacht und der Verlängerung bis zur A 39 bei Lüneburg sowie dem Lückenschluss bis zur A 7 bei Thieshope liefern. "Es ist nur eine kurze Autobahn, aber sie bietet eine große Wirkung", erklärt Lars Schöning, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Lübeck. Gemeinsam mit weiteren Kammern, dem ADAC sowie Verbänden und Vereinen aus dem Norden hat die IHK Lübeck einen Imagefilm erstellt. Die Initiative "A 21 - jetzt" kämpft schon seit Jahren für den Bau der Straße. Jetzt geht es um die Aufnahme in die höchste Priorität des Bundesverkehrswegeplans.

"Wir brauchen den Bypass A 21, um den Verkehrsinfarkt zu verhindern", sagte Ingo Meyer, Vorsitzender des ADAC Hansa, bei der Premiere des Imagefilms gestern im Kleinen Theater an der Schillerstraße. Unter den Gästen waren neben Landtagspräsident Klaus Schlie auch zahlreiche Unternehmer und Funktionäre. Meyer: "Es geht uns hier bei der Premiere nicht um Glanz und Glamour, sondern um Zahlen und Fakten. Die A 21 rettet Leben." Er spielte damit auf die enorme Unfallgefahr an, der Verkehrsteilnehmer auf der Bundesstraße 404 ausgesetzt sind. "Die B 404 trägt leider den Beinamen Todesstrecke zu Recht", sagte Meyer.

550 Millionen Euro würde es kosten, die A 21, die bisher am Kreuz Bargteheide in Höhe der A1 endet, zu verlängern. Dazu müsste die Trasse der B 404 bis kurz vor Schwarzenbek vierspurig ausgebaut werden, dann wäre eine Verbindung zwischen Brunstorf, Worth und Hohenhorn bis zur geplanten Umgehungsstraße im Nordosten von Geesthacht nötig. Dort würde die Wunsch-Autobahn dann zur A 25 führen und im weiteren Verlauf der B 404 - wiederum vierspurig ausgebaut - bis zur A 39 zwischen Lüneburg und Winsen. Eine Verlängerung bis zur A 7 wäre eine Option. Der benötigte Raum für den Straßenbau wäre vorhanden.

"Der Osten Hamburgs ist ein sehr dynamisch wachsender Wirtschaftsraum, für den das Straßennetz nur leider nicht ausgelegt ist", sagte Schöning. Er ist überzeugt, dass die Verkehrsströme mit der A 21 deutlich besser fließen könnten. Schöning: "Die vorhandenen dreispurigen Teilstrecken im Kreis Stormarn reichen nicht aus." Die A 21 hätte den Effekt, dass sieben vorhandene Autobahnen im Norden verknüpft werden könnten. Wie anfällig das aktuelle Straßennetz ist, zeigte sich, nachdem ein Schiff die Süderelbbrücke bei Hamburg gerammt hatte und der Verkehr auf den Autobahnen sich staute.

Den Film wollen die Mitstreiter der Initiative "A 21 - jetzt!" nutzen, um die Politiker in Kiel, Hamburg und Hannover sowie in Berlin für das Thema zu begeistern. In dem Film kommen unter anderem Vertreter von Speditionen, der Hafenwirtschaft und Verbänden zu Wort, um ihre Forderungen auszudrücken. "Die Ware muss pünktlich bei den Kunden sein, deshalb brauchen wir die Infrastruktur als Basis", sagt etwa Jörg Ulrich, Geschäftsführer der European Cargo Logistics in Lübeck. "Immer größere Schiffe bringen immer mehr Ware zeitgleich zu uns, da brauchen wir eine zuverlässige Hinterlandanbindung", sagt Ingo Egloff vom Hamburger Hafen.

Ziel müsse es sein, eine weitere Belastung der Autobahnen 1 und 7 mit der Verkehrsfreigabe der festen Fehmarnbeltquerung zu verhindern. Nur 40 Kilometer Straße müssten für das Projekt gebaut werden.