Zukunft: Neuer Geschäftsführer blickt nach schwierigem Jahr nach vorn - Investitionen geplant

Die Finanzlage im Kleinen Theater Schillerstraße ist noch immer angespannt - doch der neue Geschäftsführer Thorsten Winkler blickt nach einem schwierigen Jahr positiv in Richtung 2015: "Die Gesellschafterversammlung hat alle Wirtschafts- und Konsolidierungspläne genehmigt, wir haben viel angeschoben", sagt Winkler, der die Leitung des finanziell angeschlagenen städtischen Theaters im Mai übernommen hatte. "Meine Aufgabe ist es, dass das Theater mittelfristig mit dem städtischen Zuschuss auskommt. Und das ist jetzt in Sicht."

Winkler hat dafür die Personalstruktur komplett umgebaut, Stellen wie einen technischen Leiter gestrichen. Teure Service-Verträge wurden gekündigt, die Gastronomie erweitert, das Programm ausgebaut - auf der anderen Seite verschwanden aber auch die beliebten Eigenproduktionen seines Vorgängers Ulrich Jacobi aus dem Spielplan. "Für mich ist das eine riesige Herausforderung. Aber ich kann sagen, dass alles sehr viel Spaß macht", sagt der 39-Jährige.

Derzeit plant er das Theaterprogramm für die Spielzeit 2015/16 - und will auch hier neue Akzente setzen. "Leider muss ich sagen, dass die derzeitige Spielzeit enttäuschend ist. Bis auf wenige Ausnahmen wird das Programm noch nicht gut angenommen", sagt Winkler. Ausnahmen seien die von ihm spontan hinzugebuchten Aufführungen mit Jürgen von der Lippe und "Baumann&Clausen", die beide nahezu ausverkauft seien. "Das wird das Programm 2015/16 natürlich beeinflussen. Wenn bei einigen Stücken weniger als 100 Gäste kommen, muss ich mich fragen, ob die Vorstellung gerechtfertigt ist", sagt der Geschäftsführer. "Aber niemand muss Angst haben: Es wird weiter für jeden etwas dabei sein - selbstverständlich auch Theaterklassiker."

Trotz der noch immer schwierigen finanziellen Situation hat die Gesellschafterversammlung den Weg für wichtige Investitionen jetzt frei gemacht: So wird in den nächsten Wochen ein zweiter Tresen mit Kasse im Foyer aufgebaut. "Es gibt beim Vorverkauf und in den Pausen künftig einen zügigeren Abbau der Warteschlangen", verspricht Winkler. Und spätestens im Sommer sind die in die Jahre gekommenen Sessel im großen Saal Geschichte, Winkler will in Kürze neue Kinostühle bestellen.

Beim Ticketverkauf setzt Winkler zunehmend auf das Internet - online können ab Ende Januar auch Kinokarten gekauft werden. "Natürlich kann unser traditionelles Theater-Publikum seine Tickets auch weiter bei Zigarren Fries kaufen", sagt Winkler. "Aber das Internet hat unser Publikum erweitert. Jetzt kommen immer mehr Leute aus Bergedorf, Reinbek, Dassendorf und sogar Lüneburg zu uns. Das bestätigt mich."

Viele Ideen hat Winkler auch für das Kino, das finanziell als wichtigstes Standbein des KTS gilt.