Wirtschaft: Einzelhandel, Industrie und Handwerk in Geesthacht mit Geschäftsentwicklung zufrieden

Zufriedene Gesichter bei Geesthachts Kaufleuten: "Wir blicken insgesamt auf ein gutes Jahr 2014 zurück. Die meisten Branchen haben bei den Umsätzen deutlich zugelegt", sagt Paul Apel, Sprecher der Wirtschaftlichen Vereinigung Geesthacht (WVG). Probleme hätten lediglich Industriebetriebe gehabt, die mit Russland im Geschäft sind. "Es gibt gar nicht einmal so wenig Betriebe, die mit Russland Handel treiben. Allerdings haben sie die Einbußen durch die boomenden Geschäfte mit anderen Ländern und im Inland wieder ausgeglichen", sagt Apel.

Sehr zufrieden mit der Geschäftsentwicklung sind auch die WVG-Handwerksbetriebe. "Das Handwerk boomt. Grund dafür sind die niedrigen Zinsen. Viele Geesthachter investieren lieber in die Sanierung ihrer Immobilien oder in Neubauten, weil das Geld auf der Bank kaum Zinsen bringt", ergänzt Detlef Kruse vom WVG-Vorstand.

Die befürchteten Einnahme-Ausfälle für den Einzelhandel durch die ersten Bauarbeiten in der Fußgänger-Zone Bergedorfer Straße sind indes ausgeblieben. "Die Arbeiten haben sich für das Geschäft kaum bemerkbar gemacht. Auch die Behinderungen durch die gesperrte Bahnstraße an den ersten beiden Adventswochenenden haben nur wenige Händler zu spüren bekommen", so von Apels Fazit. "Was sich allerdings bemerkbar macht, ist, dass der ehemalige Einkaufsmarkt Fuhlendorf fehlt. Der war ein starker Frequenzbringer für den Einzelhandel in der Fußgängerzone, von dem auch die anderen Geschäfte profitiert haben", sagt Detlef Kruse.

Was sich allerdings bewährt hat, ist die Neuausrichtung der Wirtschaftsvereinigung. Nachdem der langjährige WVG-Vorsitzende Torsten Wilms vor ziemlich genau einem Jahr im Dezember 2013 sein Amt nach zwölf Jahren niederlegte, hat sich der Interessenverband neu strukturiert. Die Mitglieder wählten in diesem Jahr Jürgen Wirobski zum neuen Vorsitzenden. Die erste große Maßnahme des Unternehmensberaters war die Einführung eines Beirats. "Wir haben hochkarätige Personen aus allen Teilen der Gesellschaft gewinnen können, die neue Impulse einbringen, viele Dinge aus einer anderen Perspektive sehen. Das bringt frischen Wind in die WVG", bestätigt Detlef Kruse.

Dem im November gebildeten Gremium gehören an: Matthias Geritzlehner (Kreissparkasse), Markus Prang (Stadtwerke Geesthacht), Thorsten Winkler (Kleines Theater Schillerstraße), Jan Kramer (Labor Dr. Kramer), Stefanie Zillmann (Autohaus Zillmann), Britta Rienitz (Tourismusmanagerin Geesthacht), Joachim Wilczek (CTS), Irena Ritter (Kaufhaus Nessler), Axel Brinkmann (Autohaus BrinkmannBleimann), Carsten Schwab (Johanniter-Krankenhaus) und Bauunternehmer Mario Stapelfeldt.

Im Februar des kommenden Jahres sollen sie sich zum ersten Mal treffen. Dann hätten die Beiräte drei Monate Zeit, sich erste Gedanken zu machen, wie sich die Wirtschaft in Geesthacht positiv weiterentwickeln kann.