Medizin: Johanniter-Krankenhaus investiert eine halbe Million Euro in lebensrettende Technik

Das Johanniter-Krankenhaus am Runden Berg hat eine halbe Million Euro in einen hochmodernen Linksherzkatheter-Arbeitsplatz investiert. "Zwischen 500 und 800 Patienten pro Jahr behandeln wir hier bisher schon, künftig haben wir dabei viel bessere Möglichkeiten", erklärt Professor Ralf Köster, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin der Klinik.

Die neue Technik bietet den behandelnden Ärzten ein viel besseres Bild aus der Umgebung des Herzens im Vergleich zum Vorgängermodell. Die sogenannte Koronarangiografie ist ein Verfahren zur Darstellung der Herzkranzgefäße - der Koronararterien. Der Behandlungsplatz ermöglicht es, die Patienten zu untersuchen und die nötigen Behandlungen sofort durchzuführen.

Die Herzkranzgefäße versorgen den Herzmuskel mit sauerstoffreichem Blut, sodass eine einwandfreie Funktion der Gefäße lebensnotwendig ist. Kommt es zu Verengungen der Arterien, droht der lebensbedrohliche Herzinfarkt.

Die Herzkranzgefäße können mit einem herkömmlichen Röntgenbild oder bei einer Ultraschalluntersuchung nicht sichtbar gemacht werden. Deshalb setzen die Mediziner auf die Koronarangiografie. Dabei wird ein Kontrastmittel durch einen Katheter in die linke Herzkammer gespritzt. Erst das Mittel macht die Gefäße auf dem Röntgenmonitor sichtbar. Auf demselben Bildschirm kann der Arzt dann auch verfolgen, wie er mit Hilfe eines Katheters eine Verengung auflösen oder einen Stent - ein künstliches Stützgerüst für verengte Arterien - einsetzen kann. Der Katheter wird meistens von der Leiste aus eingeführt. Außer bei Herzinfarkten hilft die Anlage auch bei Gefäßerkrankungen, Problemen mit den Herzklappen oder bei der Behandlung des Herzmuskels.

Köster: "Die Strahlenbelastung während der Behandlung ist für die Patienten und das Personal dank der neuen Technik auch deutlich reduziert." Der Behandlungstisch, auf dem die Patienten liegen, kann von den Ärzten dreidimensional verschoben werden, um eine perfekte Aufnahme des Herzens zu bekommen.

Bisher ist der neue Linksherzkatheter-Arbeitsplatz nur werktags besetzt, ab dem kommenden Jahr soll es laut Professor Köster aber eine Rund-um-die-Uhr-Bereitschaft im Johanniter-Krankenhaus geben.