Beim Börnsener Gas- und Wärmedienst brodelt es. "Es ist Zeit, dass etwas passiert - denn wir haben eine so tolle Firma, die unter all dem nicht leiden darf", sagt der Geschäftsführer. Unter anderem wegen dieses Alleingangs eigenmächtiger Entscheidungen fordert der Geschäftsführer ein sofortiges Amtsenthebungsverfahren gegen Börnsens Bürgermeister Walter Heisch - dem er in seinem Schreiben "Tyrannei" und "Nötigung im Amt" vorwirft.

Walter Heisch bestätigte gestern gegenüber unserer Zeitung, dass es Querelen beim Wärmedienst gibt. "Ich kann und möchte mich zu diesem Zeitpunkt zu den Vorwürfen aber nicht weiter äußern. Ich kenne noch nicht einmal das Schreiben", so der Bürgermeister. Reuland hat bereits Konsequenzen gezogen und nach 18 Jahren um einen Auflösungsvertrag zum Jahresende gebeten. Um die Nachfolge soll bereits ein weiterer Streit zwischen Heisch und dem Wärmedienst entbrannt sein, heißt es in dem Schreiben weiter.

Beim Kreis wird das umfangreiche Papier, das zahlreiche Anlagen enthält und diverse Zeugen benennt, derzeit geprüft. "Wir müssen sehen, ob wir überhaupt zuständig sind. Dazu werden wir als ersten Schritt eine Stellungnahme vom Amt Hohe Elbgeest anfordern", sagt Karsten Steffen, Sprecher der Kreisverwaltung. Als Dienstvorgesetzte ist hier Amtsvorsteherin Martina Falkenberg (SPD) für die beiden Dienstaufsichtsbeschwerden zuständig. "Wir haben selbstverständlich großes Interesse, die gesamten Vorwürfe sauber aufzuarbeiten. Allerdings ist uns das Schreiben noch gar nicht zugestellt worden, insofern brauchen wir noch ein paar Tage Zeit, alles zu prüfen", sagt Falkenberg auf Nachfrage unserer Zeitung.