Gewalt gegen Polizisten ist ein Dauerbrennerthema. Landesweit wurden im vergangenen Jahr im nördlichsten Bundesland 734 Beamte angegriffen, in 2012 waren es sogar 795. Allerdings enden die Attacken selten so extrem wie beim aktuellen Fall nach dem Fan-Fest auf der Aral-Tankstelle in Geesthacht. Von den Beamten, die im Vorjahr angegriffen wurden, wurden 194 so schwer verletzt, dass sie behandelt werden mussten, in 2012 waren es 237.

"Die Angriffe sind ein sehr ernstes Thema. Eine Häufung gibt es in den Sommermonaten, nachts und an den Wochenenden", sagt Jürgen Börner, Sprecher des Landespolizeiamtes in Kiel. Kritische Situation sind Festnahmen jeglicher Art oder Blutproben. Mitunter werden Beamte sogar angegriffen, wenn sie die Personalien eines mutmaßlichen Straftäters feststellen wollen. Gefährlich wird es für die Beamten auch, wenn sie zu Ehe- oder Familienstreitigkeiten gerufen werden. "Da kann es leicht passieren, dass die Streitenden sich auf einmal verbünden und dann gemeinsam die Polizisten angreifen", so Jürgen Börner.