Geesthacht (tja). Sie wollten für Sicherheit sorgen und sind selbst Opfer von Gewalt geworden.

Zwei Beamte der Geesthachter Polizei wurden bei den Krawallen nach dem Fan-Fest in der Nacht zu Sonnabend an der Aral-Tankstelle verletzt (wir berichteten) und sind bis heute dienstunfähig. Diese Angriffe hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) auf das Schärfste kritisiert. "Derartige gewaltsame Angriffe gegen Polizisten machen immer wieder fassungslos. Es wurde wieder einmal in erschreckender Weise vor Augen geführt, welchem Aggressions-, Gefahren- und Gewaltpotenzial Polizisten im Streifendienst ausgesetzt sind", schreiben die GdP-Chefs Manfred Börner (Landesverband) und Eggert Werk (Kreisverband) in einer gemeinsamen Stellungnahme.

Die beiden verletzten Beamten waren mit anderen Polizisten im Einsatz, um eine Massenschlägerei mit 50 Beteiligten zu beenden. "Dieser aktuelle Fall ist ein exemplarisches Beispiel dafür, dass die Intensität der Angriffe gegen Polizisten spürbar zugenommen haben", so Werk. Außerdem wurden bei der Auseinandersetzung die Uniformen von eingesetzten Polizeikräften zerfetzt und Streifenwagen demoliert. "Und das nach einem siegreichen Spiel der deutschen Nationalmannschaft. Das wäre eigentlich ein Anlass zur Freude gewesen", erklärt Börner. Diese Attacken würden unterstreichen, wie richtig die Entscheidung des Innenministers und der schleswig-holsteinischen Polizeiführung gewesen sei, sich des Themas Gewalt gegen Polizisten intensiver anzunehmen, heißt es.

"Gleichermaßen bedeutsam ist es aber auch, diese Angriffe gegen die Kollegen angemessen zu sanktionieren", macht Börner deutlich. Es bleibe zu hoffen, dass am Ende des Strafverfahrens ein deutliches Zeichen gesetzt werde, dass der Rechtsstaat und die Gesellschaft derartige Angriffe gegen Polizeibeamte nicht ansatzweise tolerierten, meint er. Werk: "Jeglicher Verharmlosung von verbaler wie körperliche Gewalt gegen Polizisten muss energisch widersprochen werden."

Die Polizisten an der Aral-Tankstelle mussten sich auch beschimpfen lassen und mit den alkoholisierten Beteiligten der Schlägerei und Zeugen unnütze Sachverhalte diskutieren. Erst als konsequent Platzverweise für das Areal an der Geesthachter Straße ausgesprochen wurden, beruhigte sich die Lage.