Landwirtschaft Jetzt wird die erste Gerste eingefahren

Dem wechselhaften Wettermix aus extremer Hitze und unwetterartigem Regen zum Trotz: Die ersten Landwirte im Lauenburgischen haben jetzt mit der Getreideernte begonnen. Vor allem nachmittags und abends - teilweise aber auch in den Nachtstunden - sind die Mähdrescher im Einsatz, um die Felder in der Region abzuernten. Morgens liegt noch Tau auf den Feldern, dann ist das Getreide zu nass.

"Wir haben jetzt mit der Gerste begonnen, in zehn bis 14 Tagen wird dann der Raps folgen und voraussichtlich ab Anfang August der Weizen", erläuterte gestern Peter Koll, Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes in Mölln.

"Wir hatten zuletzt eine ganz unterschiedliche Niederschlagsmenge im Kreisgebiet, deshalb ist der Beginn der Ernte auch sehr unterschiedlich", sagt Koll. Getreide muss von den Landwirten und den Lohnunternehmen möglichst trocken geerntet werden, um beim Landhandel einen guten Preis erzielen und auf eine technische Trocknung verzichten zu können. Peter Koll: "Der Regen war gut. Das erntereife Getreide trocknet durch den Wind schnell wieder, aber die Abreife des Getreides ist bei Regen besser und auch der Weizen und der Mais brauchten Regen. Die Flächen weisen teilweise schon erste Spuren von Trockenschäden auf." Jetzt hoffen die Bauern auf stabiles Wetter, um die Ernte in den kommenden Wochen einfahren zu können.

Der Ertrag lässt sich zurzeit laut Koll noch nicht ganz genau beurteilen. Bei der Gerste geht der Bauernverband von rund 80 Doppelzentnern pro Hektar aus, das wäre etwas über Durchschnitt. "Der Raps sieht momentan zwar ganz gut aus, aber da müssen wir sehen, was am Ende tatsächlich geerntet wird. Das Ergebnis hängt von sehr vielen unterschiedlichen Faktoren ab", so Koll.

Gerste wird in Deutschland übrigens überwiegend als Tierfutter oder zum Brauen verwendet.