Im Einsatz verletzt - Jetzt geht es zur Kur nach Rügen

Ein Brandmelder löst Alarm aus - ein Einsatz, den Polizei und Feuerwehr sehr ernst nehmen, weil Menschenleben in Gefahr sein könnten. Gemeinsam mit einem Kollegen steigt Jacqueline Ursic in den Streifenwagen, und los geht es zum Einsatzort. Weit kommen die beiden trotz Martinshorn und Blaulicht nicht. An der Ecke Rathausstraße/Lauenburger Straße übersieht eine Opelfahrerin den Streifenwagen und rammt ihn. Das geschah am 13. September 2013 (wir berichteten). Der Polizist (20) auf dem Fahrersitz erleidet ein Schleudertrauma und kann einige Zeit nicht zum Dienst, noch schlimmer erwischt es seine 22-jährige Kollegin. "Ich war wochenlang krankgeschrieben und habe heute noch Schmerzen im Knie. Deshalb fahre ich im Augenblick auch keinen Streifenwagen", so die Polizeimeisterin.

"Es gibt immer wieder brenzlige Situation bei Einsatzfahrten mit Blaulicht und Martinshorn. Autofahrer bemerken uns zu spät, weil sie abgelenkt sind, telefonieren oder laut Musik hören. Aber Unfälle wie dieser sind die absolute Ausnahme", sagt Geesthachts Polizeichef Thomas Specht.

Für Jacqueline Ursic ist das nur ein schwacher Trost. Im Gegensatz zu ihrem Kollegen auf dem Fahrersitz hat sie den Unfall nicht kommen sehen und konnte sich auch am Lenkrad nicht festhalten. Deshalb zog sie sich - obwohl sie angeschnallt war - Prellungen und Schürfwunden am gesamten Körper und am Kopf zu, sie erlitt eine Wirbelsäulenzerrung und die Knieverletzung, an der sie bis heute leidet.

Sie wollte so schnell wie möglich in den Polizeidienst zurück, trotzdem war sie wochenlang krankgeschrieben. "Ich habe immer noch Schmerzen, aber der Beruf macht einfach Spaß. Aber bei Einsatzfahrten mit Martinshorn bin ich nicht mehr so entspannt. Ich schaue immer genau, ob die Autofahrer wirklich anhalten und bremse auf dem Beifahrersitz mit", erzählt die 22-Jährige.

Gestern bekam sie aus dem Hilfs- und Unterstützungsfonds der Polizei in Ratzeburg den Zuschlag für eine einwöchige Kur auf Rügen - ihr Freund darf mitfahren, Ende Mai geht es los.