Verkehr: Staatssekretär: Baubeginn für Geesthachts Ortsumfahrung ist 2016 möglich

Das Projekt wurde mehrfach totgesagt - doch hinter den Kulissen nimmt die Planung für Geesthachts Umgehungsstraße wieder Fahrt auf: "Ich gehe davon aus, dass noch im zweiten Quartal die Unterschrift des Bundesverkehrsministerium erfolgt und der bisherige Planungsstand freigegeben wird", sagte Staatssekretär Dr. Frank Nägele (SPD) aus dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie in Kiel bei einem Besuch in Geesthacht.

Dieser lang erwartete "Gesehensvermerk" gilt als Meilenstein für das Millionen-Projekt - der Bund bescheinigt damit, dass er mit allen Planungen einverstanden ist und schafft damit die Grundlage für ein Planfeststellungsverfahren. Wird dieses erfolgreich abgeschlossen, dürften die Bagger rollen. "Wir rechnen jetzt mit einem Baubeginn 2016", sagt Nägele, der auf Einladung des SPD-Landtagsabgeordneten Olaf Schulze nach Geesthacht kam.

Zwar gibt es damit wieder Hoffnung für eine Realisierung des 90-Millionen-Euro-Projekts. Doch eigentlich sollte die formale Zustimmung schon Ende 2013 vorliegen, zuletzt hatte Geesthachts Bürgermeister Volker Manow im Dezember Druck beim Ministerium gemacht - doch es passierte nichts. "Leider ist es nicht immer nachvollziehbar, wie dieses Ressort die Aufgaben abarbeitet. Aber ich bin guter Dinge, dass im zweiten Quartal alles kappt", so Nägele. "Wir in Schleswig-Holstein sind bereit."

Ausbremsen könnte die Umgehung - die von der Kreuzung B 404/A25 über den Geesthang, zwischen Hohenhorn und Geesthacht und dann in einem Bogen vorbei am Gut Hasenthal an die B 5 bei Grünhof anschließen soll - die angedrohte Klage durch eine Bürgerinitiative in Hohenhorn. Die Gefahr, dass mit einer weiteren Verzögerung der Planung die Finanzierung durch den Bund infrage gestellt wird, sieht Nägele dagegen nicht: "Ich gehe davon aus, dass wir Baurecht schaffen und der Bund dann die Mittel bereitstellt", betont der Staatssekretär.

Eine vom CDU-Bundestagsabgeordneten Norbert Brackmann jüngst ins Gespräch gebrachte kleine Lösung der Ortsumgehung mit Verzicht auf die teure Querung des Geesthangs, erteilte Nägele eine Absage: "Ohne diesen ersten Abschnitt könnte die Umgehung niemals eine Funktion von überörtlicher Wichtigkeit erlangen." Unabhängig vom Bau der Umgehungsstraße sieht Nägele auch gute Chancen für eine Schienenanbindung Geesthachts.