Staatssekretär unterstützt Verbindung

Die Euphorie war groß, als die Landesweite Verkehrsservicegesellschaft (LVS) 2012 ihre Visionen für eine neue Bahnverbindung dem Kreis Herzogtum Lauenburg vorstellte. Schnell und verhältnismäßig einfach sollte das Gleis, das heute fast ausschließlich Dampflok "Karoline" nutzt, für einen Zehn-Minuten-Takt gen Hamburg hergerichtet werden. Erste Gespräche wurden geführt, die Idee in die Liste der Zukunftsprojekte des landesweiten Nahverkehrsplans aufgenommen - doch dann wurde es ruhig.

Dennoch sieht Dr. Frank Nägele (SPD), Staatssekretär aus dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie in Kiel, die Bahnverbindung weiter als nötig und realistisch an. Allerdings wird während der Laufzeit des aktuellen Nahverkehrsplans bis 2017 mit Sicherheit kein Personenzug von Geesthacht nach Nettelnburg oder weiter nach Hamburg rollen: Aufgrund des aufwendigen Planrechts geht Nägele von einer Vorbereitungszeit von vier bis fünf Jahren aus.

"Für uns hat die Anbindung sehr hohe Bedeutung - nur leider sind die Realisierungsmittel begrenzt. Sowohl die Realisierungs- als auch die Betriebskosten sind hoch", sagt Nägele. Er geht von jährlich 3,5 Millionen Euro Kosten allein für den Betrieb aus. "Wir werden das Thema aber anpacken", verspricht der Staatssekretär.

Für die Finanzierung der lange gewünschten Schienenanbindung schwebt Nägele eine Pilotstrecke vor: "Wir könnten hier Züge der neuesten Generation einsetzen und damit eine Vorreiterrolle für neue Energiekonzepte einnehmen." So könnten beispielsweise Hybrid-Züge mit neuartigen Elektromotoren auf dem Schienenstrang rollen - damit würde gleichzeitig das gerade in Bergedorf befürchtete Lärmproblem minimiert.

Allerdings stießen die Pläne in Hamburg nicht nur wegen des Lärms, sondern auch wegen der vielen Bahnübergänge auf Kritik. In Kiel ist man dennoch zuversichtlich, dass die Bahnpläne auch von der Hansestadt mitgetragen werden. "Wir kämpfen für die beste Lösung - und da werden die Hamburger auch mitziehen", sagt Nägele.

Seine Visionen gehen ohnehin über einen einfachen Pendelverkehr hinaus: Für das Jahr 2030 sieht er durchaus einen S-Bahn-Anschluss Geesthachts als realistisch an. "Dafür müsste Hamburg seinen S-Bahn-Verkehr allerdings neu ordnen", sagt Nägele. Das sei aufgrund künftiger Verkehrsprobleme aber wohl ohnehin notwendig.