Brand schaltet Kassen und Computer aus

Abgebrochene Wocheneinkäufe, abgestürzte Computer-Server, aufgetaute Tiefkühlwaren - ein Stromausfall hat am Wochenende in Geesthacht massive Probleme verursacht. In Bergedorf dagegen löste ein Gas-Leck einen Masseneinsatz der Feuerwehr und Evakuierungen aus.

In Geesthacht besonders betroffen war der Verbrauchermarkt "Famila" an der Spandauer Straße. Auf deren Gelände war in einer Trafostation der Hauptschalter für die 400-Volt-Versorgung verbrannt. Ursache ist ein noch nicht identifizierter technischer Defekt in der Anlage. In Folge kam es durch enorme Hitzeentwicklung in der Station auch zu Schäden an einem zweiten Trafo, der Teile des benachbarten Gewerbegebietes versorgt. Unter anderem beim Medizinprodukte-Service "InterMed" brach daraufhin das Computer-Netzwerk zusammen.

Ein Techniker der Schleswig-Holstein Netz AG, die für die Stromversorgung zuständig ist, konnte das Gewerbegebiet über andere Transformatoren nach etwa einer Stunde wieder versorgen. Techniker der betroffenen Firmen mussten Sonderschichten fahren, um die Systeme wieder zu starten. Erheblich komplizierter gestaltete sich die Lage bei "Famila". Der Verbrauchermarkt in Düneberg ist sonnabendnachmittags stets besonders stark frequentiert - doch Geesthachts größter Lebensmittelanbieter und der gesamte Gebäudekomplex waren stromlos. "Bei uns geht nichts mehr", erklärte Marktleiter Harald Laube. Auch im Blumengeschäft, beim Grillwagen vor der Tür und in der Filiale der Bäckerei Zimmer standen die Systeme still. "Unsere Kassenanlage läuft natürlich elektrisch, da ging ohne Strom nichts mehr", sagte Bäckermeister Jörg Zimmer.

Damit nicht genug, fehlte ein Notfallplan. Es dauerte Stunden, ehe die Notstromversorgung sichergestellt werden konnte. Ob die gelagerten Produkte in den Tiefkühlschränken diese Zeit überstanden haben, war gestern noch unklar.

Diverse Feuerwehren aus dem Bezirk Bergedorf, aus der Innenstadt, Altona, Süderelbe wie auch der Katzestrophenschutz-Zug der Berufsfeuerwehr aus Wilhelmsburg waren Stunden zuvor in eine Lohbrügger Wohnstraße geeilt. Um einen Stromausfall zu beheben, hatten Arbeiter dort gegraben, danach war Gas-Geruch festgestellt worden. Anwohner wurden evakuiert, einige in einem Hotel einquartiert, wo sie auch übernachteten. Erst nach drei Stunden konnten die Retter Entwarnung geben. Nachdem die defekte Gasleitung entdeckt und abgedichtet war, konnten die Anwohner in ihre Wohnungen zurückkehren.